Am Wochenende in Santanyí auf Mallorca kam es zu besorgniserregenden Vorfällen, bei denen Graffitis mit Parolen wie „Deutsche raus“ sowie Aufkleber auf Fahrzeugen und Hetze an Hauswänden entdeckt wurden. Diese Aktionen spiegeln eine tiefgreifende soziale Spannungsphase wider, die durch Frustration über die zunehmende Belastung der Insel durch Wohnungsnot, steigende Immobilienpreise und den massiven Tourismus verursacht wird. Viele Einheimische fühlen sich durch die Entwicklungen zunehmend fremd im eigenen Land, was zu einer Polarisierung führt.
Die Problematik ist komplex: Während die Wohnungsnot und Umweltbelastungen dringende Herausforderungen darstellen, werden die aggressiven Parolen und Angriffe auf Menschen mit deutschen Kennzeichen als gefährliche Form der Fremdenfeindlichkeit gewertet. Besonders alarmierend ist, dass auch langjährige Einwohner, die seit Jahrzehnten auf Mallorca leben, Opfer dieser Ausgrenzung werden. Die gesellschaftliche Spaltung ist ein ernstzunehmender Riss im gesellschaftlichen Miteinander, der durch Hass und Feindseligkeit verschärft wird.
Neue Entwicklungen zeigen, dass die Stimmung gegen deutsche Touristen auf Mallorca auch auf politischer Ebene in Deutschland für Empörung sorgt. Laut Berichten vom Juli 2025 äußerten deutsche Politiker wie CSU-Politiker Stephan Mayer und Ex-Bundestagsvize Wolfgang Kubicki ihre Ablehnung gegenüber den anti-deutschen Parolen auf Mallorca. Mayer betonte, dass die ausländer- und deutschfeindlichen Parolen nicht hinnehmbar seien und verwies darauf, dass deutsche Touristen durch ihren Besuch auf der Insel Wohlstand und Arbeitsplätze sichern. Kubicki warnte, dass die Angriffe auf deutsche Urlauber dazu führen könnten, dass Deutsche künftig andere Reiseziele bevorzugen, was wirtschaftliche Folgen haben könnte.
Hessens Europaminister Manfred Pentz kritisierte, dass deutsche Touristen für die innerpolitischen Probleme Spaniens in „Geiselhaft“ genommen werden. Die zunehmende Massifizierung Mallorcas, die steigenden Mietpreise und der Overtourism verschärfen die Situation, inklusive Protesten und Demonstrationen gegen den Massentourismus. Die Hotspot-Überfüllung durch Influencer und die Eröffnung zahlreicher Luxushotels ziehen eine solvente Klientel aus Nordamerika an, was die soziale Kluft vertieft.
Zusätzlich haben neue Berichte die Problematik weiter verschärft: In Santanyí sind vermehrt Graffiti mit rassistischen Parolen wie „Deutsche raus“ an Geschäften, Galerien und Lokalen sichtbar, die von deutschen Investoren und Unternehmern betrieben werden. Auch handgeschriebene Aufkleber auf Autos mit ähnlichen Botschaften wurden entdeckt. Diese Parolen sind nicht nur eine Ausdrucksform der Fremdenfeindlichkeit, sondern auch eine klare Rassismus-Äußerung, die die gesellschaftliche Spaltung vertiefen.
Die Parole „Deutsche raus“ betrifft Menschen, die Mallorca als Investitionsort, Zweit- oder Dauerwohnsitz gewählt haben, unabhängig davon, ob sie sich hier integrieren oder nicht. Sie richtet sich gegen diejenigen, die Mallorca nur als eine gute Investition sehen, sowie gegen diejenigen, die hier Wurzeln haben und sich heimisch fühlen. Diese Hetze ist eine gefährliche Ausländerfeindlichkeit, die das gesellschaftliche Klima auf der Insel belastet. Experten warnen, dass solche Rassismus-Formen die gesellschaftliche Spaltung weiter vertiefen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden.
Die Diskussionen um die Regulierung des Wohnungsmarktes, den Umgang mit Overtourism und die Wahrung des gesellschaftlichen Friedens sind aktueller denn je. Es ist essenziell, den gesellschaftlichen Dialog zu fördern und Maßnahmen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu ergreifen, um die soziale Stabilität auf Mallorca zu bewahren. Die politischen Reaktionen in Deutschland zeigen die Besorgnis auf internationaler Ebene, doch die Lösung erfordert eine gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten vor Ort und auf nationaler Ebene.
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