Spanischer Ex-Minister unter Verdacht: Rafael Nadal möglicherweise von der Regierung ausspioniert

Der spanische Ex-Finanzminister Cristóbal Montoro (2011-2018) steht im Zentrum eines Skandals, bei dem der berühmte Tennisspieler Rafael Nadal auf Mallorca möglicherweise von staatlichen Behörden ausspioniert wurde. Laut einem Bericht der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft wurden während Montoros Amtszeit routinemäßig Steuerdaten prominenter Persönlichkeiten abgerufen. Im konkreten Fall wurde Nadal mit einer Steuerprüfung seiner Firma Goramendi XXI S.L. in Verbindung gebracht, die von seinem Vater geführt wurde und bis 2020 aktiv war. Eine E-Mail vom Juli 2017 offenbart, dass die Steuerbehörde auf den Balearen eine Untersuchung gegen Nadal und sein Unternehmen eingeleitet hatte, wobei auch die steuerlichen Angaben und Nachzahlungen des Sportlers geprüft wurden. Das Verfahren führte zu einer steuerlichen Nachzahlung, über die Montoros engster Mitarbeiter informiert wurde, was auf eine mögliche Einflussnahme hinweist.

Der Ermittlungsrichter in Tarragona hat die Geheimhaltung des Hauptverfahrens aufgehoben, um die Hintergründe zu klären, insbesondere ob das Finanzministerium Zahlungen von Unternehmen erhielt, um steuerliche Vorteile zu verschaffen oder politische Gegner zu schädigen. Es wird untersucht, ob das Ministerium genutzt wurde, um Informationen über Prominente wie Nadal, Politiker wie Esperanza Aguirre sowie Firmen mit Verbindungen zu bekannten Persönlichkeiten wie Pablo Motos oder Tita Cervera zu sammeln. Neben Nadal sind auch andere Fälle bekannt, darunter 2012, als Unternehmen im Baskenland ihren Sitz verlegten, um steuerliche Vorteile zu erlangen, was zu Eingriffen des Finanzamts führte.

Der Skandal wirft ein Licht auf mögliche systematische Überwachungspraktiken innerhalb der spanischen Regierung, die über den Fall Nadal hinausgehen und politische sowie wirtschaftliche Einflussnahmen betreffen. Die Ermittlungen stehen noch am Anfang, doch die Enthüllungen sorgen für erhebliches Aufsehen in Spanien und werfen Fragen nach der Privatsphäre und Integrität staatlicher Institutionen auf.

Comments

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *