Die Hafenbehörde der Balearen hat einen Teil des Hafens von Palma in Mallorca für die nächtliche Unterbringung von Migranten geöffnet, die mit Booten die Küsten der Insel erreichen. Diese Maßnahme, die am vergangenen Wochenende in Kraft trat, ist eine Reaktion auf den drastischen Anstieg der Migration auf den Balearen. Über 3.000 Menschen sind in diesem Jahr bereits an den Küsten der Inselgruppe angekommen, wobei allein im Juli mehr Migranten registriert wurden als im gesamten Jahr 2023. Die neue Einrichtung dient als sicherer Aufenthaltsort für Asylsuchende, bevor sie auf das spanische Festland weitertransportiert werden. Das Rote Kreuz übernimmt im Auftrag des Innenministeriums die Betreuung und Versorgung der Menschen, während der reguläre Hafenbetrieb ungestört weiterläuft. Die spanische Regierung und die Regionalregierung der Balearen kritisieren die Ressourcenknappheit und sprechen von einer Migrationskrise, die die Inseln stark belastet. Besonders die Verteilung unbegleiteter Minderjähriger zwischen den autonomen Gemeinschaften wird als problematisch angesehen. Die konservative Ministerpräsidentin der Balearen, Marga Prohens, forderte eine geregelte und geordnete Einwanderung und betonte, dass Menschen, die sich in die spanische Gesellschaft integrieren, willkommen seien. Sie kritisierte auch die Leugnung der Migrationsroute zwischen Algerien und den Balearen durch die Regierung und forderte eine realistische Anerkennung der Situation. Trotz der Kritik bemüht sich Prohens um einen ausgewogenen Ton und betont die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Migrationspolitik.
Mallorca öffnet Hafenbereich für Bootsflüchtlinge aufgrund steigender Migrationszahlen

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