Auf Mallorca herrscht derzeit eine erhebliche Katzenplage, insbesondere in der Stadt Manacor, wo schätzungsweise 2000 herrenlose Katzen in etwa 120 Kolonien leben. Diese Situation führt zu Herausforderungen im Tierschutz, da nur etwa die Hälfte der Tiere kastriert ist, was unkontrollierte Vermehrung begünstigt. Die lokale Regierung hat nun einen bedeutenden Schritt unternommen, um diesem Problem mit einem offiziellen ‘ethischen Managementplan’ zu begegnen, der im Juli 2025 verabschiedet wurde. Dieser Plan basiert auf einer Studie des balearischen Umweltministeriums und schafft einen rechtlichen Rahmen für die Erfassung, Betreuung und Überwachung der Katzenkolonien.
Der neue Ansatz sieht vor, alle Katzen mit Mikrochip zu kennzeichnen, unabhängig davon, ob sie Teil einer Kolonie sind oder allein leben. Damit wird die Stadt offiziell Eigentümerin der Tiere. Zudem dürfen Kolonien nur an bestimmten, weniger frequentierten Orten wie wenig besuchten Straßen, Parks ohne Kinder oder auf genehmigten Privatgrundstücken eingerichtet werden. Ziel ist es, die Population durch groß angelegte Kastrationskampagnen zu kontrollieren und das Wohl der Tiere zu sichern. Die Maßnahmen sollen auch dazu beitragen, die Verbreitung von Schädlingen wie Ratten und Mäusen zu reduzieren, da Katzen natürliche Räuber dieser Plagegeister sind.
Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist jedoch mit finanziellen Herausforderungen verbunden. Derzeit fehlt es an ausreichenden Mitteln, weshalb die Gemeinde auf Unterstützung von höheren Behörden angewiesen ist. Der Stadtrat betont, dass nur durch diese gesetzlichen und organisatorischen Schritte eine nachhaltige Lösung möglich ist. Manacor strebt an, Vorreiter bei der ‘ethischen Katzenkontrolle’ auf Mallorca zu sein und hofft, dass das Modell auch auf andere Gemeinden übertragen werden kann, um die Katzenplage landesweit effektiv zu bekämpfen. Die Maßnahme markiert eine neue Ära im Umgang mit streunenden Tieren auf den Balearen, die sowohl den Tierschutz verbessern als auch die öffentliche Gesundheit fördern soll.
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