Die balearische Landesregierung auf Mallorca hat eine bedeutende Gesetzesänderung vorgenommen, um den Wohnraummangel für Einheimische zu lindern. Mit der kürzlich verabschiedeten Regelung dürfen nun Grundstücke, die zuvor aufgrund von Feuer-, Erosions- oder Erdrutschgefahr gesperrt waren, wieder für Bauprojekte genutzt werden. Diese Lockerung betrifft vor allem etwa 2500 Hektar landwirtschaftlicher Flächen, hauptsächlich in Hanglagen im Inselinneren, im Osten und am Fuße der Tramuntana-Berge. Während die vorherigen strikten Bauverbote 2020 unter der sozialistischen Vorgängerregierung eingeführt wurden, wurde die aktuelle Änderung durch die konservative Regierung Prohens umgesetzt, um den dringenden Bedarf an Wohnraum zu decken. Die neue Regelung erlaubt die Bebauung von freistehenden Einfamilienhäusern auf landwirtschaftlichem Bauland, wobei größere Wohnsiedlungen und touristische Projekte weiterhin ausgeschlossen sind. Statt eines langwierigen Verfahrens reicht nun ein positives Gutachten für jede Baugenehmigung, was die Bearbeitung erheblich beschleunigt. Kritiker warnen jedoch vor ökologischen Risiken, insbesondere vor Zersiedelung, erhöhter Brandgefahr und den langfristigen Kosten für die Steuerzahler. Umweltgruppen wie GOB befürchten, dass diese Maßnahmen eine gefährliche Signalwirkung haben könnten, die die bereits bestehenden Umweltprobleme verschärfen. Die Opposition im Regionalparlament kündigt rechtliche Schritte an, da befürchtet wird, dass die Auslegung der neuen Vorschriften zu großzügig erfolgen könnte. Insgesamt markiert diese Gesetzesänderung eine kontroverse Wendung im Balearen-Politik, die sowohl den Wohnraummangel adressieren als auch ökologische und rechtliche Herausforderungen mit sich bringt.
Mallorca öffnet Risiko-Gebiete für Bauprojekte zur Schaffung von Wohnraum für Einheimische

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