In Palma de Mallorca ist eine erschütternde Situation im Zusammenhang mit illegal vermieteten Kellerwohnungen ans Licht gekommen. Seit Jahren werden in der Stadt sogenannte ‘Infraviviendas’ – Kellerzimmer, die kaum den Mindeststandards für menschenwürdiges Wohnen entsprechen – an Menschen in prekären Lebenslagen vermietet. Diese Räume sind oft nur wenige Quadratmeter groß, ohne Tageslicht, mit Schimmelbefall und unzureichender Belüftung. Viele Bewohner, darunter Migranten ohne regulären Aufenthalt, leben dort, weil sie sich keine regulären Wohnungen leisten können. Die Mieten in diesen Kellerräumen sind hoch, teilweise zwischen 350 und 650 Euro, wobei die Vermietung durch einen ehemaligen Polizisten erfolgt, der bis zu 70 solcher illegaler Wohnungen in Palma vermietete.
Die Situation verschärft sich durch die illegalen Praktiken des Ex-Polizisten, der die Kellerräume mit Mietverträgen an Menschen vermietete, ohne dass diese über gültige Bewohnbarkeitsbescheinigungen verfügten. Die Bewohner zahlten Wucherpreise für Strom und Wasser, und die Miete wurde bei jeder zusätzlichen Person im Raum erhöht. Nach einer strafrechtlichen Verfolgung, die im Februar 2024 zu einer Geldstrafe von zwei Millionen Euro gegen den Ex-Polizisten führte, versucht dieser nun, die Bewohner durch Wasser- und Stromsperren sowie Zwangsräumungen loszuwerden.
Am 26. Juli 2025 kam es zu einem dramatischen Polizeieinsatz, bei dem mehrere Kellerwohnungen zwangsgeräumt werden sollten. Dank eines Antrags der Stadträtin Lucía Muñoz wurde die Räumung kurzfristig gestoppt. Dennoch bleibt die Situation prekär: Viele Bewohner, darunter Familien mit Kindern, leben weiterhin in Angst und Unsicherheit, da die illegalen Vermieter und die Behörden kaum Schutz bieten. Die Stadt Palma steht vor der Herausforderung, die illegalen Wohnverhältnisse zu beenden, ohne die Menschen in noch größere Not zu stürzen. Die Debatte um die Regulierung und Sanierung dieser Kellerwohnungen ist ein aktuelles und brisantes Thema, das die soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte auf Mallorca in den Fokus rückt.
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