Cristina García Rodero, eine 75-jährige spanische Fotografin, gilt als eine der bedeutendsten Vertreterinnen der spanischen Fotografie. Ihre Ausstellung in der Fundación Juan March in Palma zeigt eine beeindruckende Sammlung von Arbeiten, die das ländliche Spanien und seine Traditionen dokumentieren. Rodero, die durch zahlreiche Preise ausgezeichnet wurde, begann ihre fotografische Reise 1973 mit einem Stipendium der March-Stiftung, das ihr den Einstieg in die professionelle Fotografie ermöglichte. Mit ihrem Projekt ‘España oculta’ (Verborgene Spanien) reiste sie von 1974 bis 1988 durch das Land, um Volksfeste, Bräuche, Riten und Alltagsszenen festzuhalten, die tief in der vorchristlichen Tradition verwurzelt sind und nach Francos Tod 1975 im Wandel begriffen waren. Ihre virtuosen Schwarz-Weiß-Bilder zeichnen ein menschliches Mosaik, das sowohl Humor als auch Risikobereitschaft widerspiegelt. Besonders hervorzuheben sind Szenen wie Mädchen auf Eseln, festliche Trachten, religiöse Rituale und spontane Momente voller Emotionen. Rodero, die in Puertollano geboren wurde, reiste als junge Frau allein durch Spanien, oft mit nur einem Schlafsack, und wurde durch ihre Neugier und Leidenschaft für die Menschen angetrieben. Ihre Bilder sind geprägt von einer tiefen Verbundenheit zu den Dörfern und ihren Bewohnern, was sich auch in ihrer Beschreibung ihrer Arbeit widerspiegelt: Sie liebt die Einfachheit, die Gastfreundschaft und die authentischen Geschichten, die sie durch ihre Kamera einfängt. Die Ausstellung läuft bis zum 11. Oktober und beinhaltet auch eine Neuauflage ihres bekannten Fotobuchs, das weitere 33 Fotografien enthält. Roderos Werk ist eine bedeutende Chronik des ländlichen Spaniens und zeigt eine Seite des Landes, die oft im Wandel begriffen ist, aber durch ihre Bilder unvergesslich bleibt.
Cristina García Rodero: Spaniens Seele durch die Linse festgehalten

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