Im Zuge des globalen Trends zur Energiewende gewinnt die Nutzung von Balkonkraftwerken auch auf Mallorca zunehmend an Bedeutung. Obwohl die Sonnenstunden auf der Insel ideal für Solarenergie sind und die Anschaffungskosten vergleichsweise niedrig sind, ist die Bekanntheit und Verbreitung dieser kleinen Solaranlagen bei den Insulanern noch begrenzt. Während in Deutschland bereits fünf Millionen Balkonkraftwerke verkauft wurden, kämpft Spanien noch um eine breitere Akzeptanz und rechtliche Rahmenbedingungen.
Die Installation der Balkonkraftwerke ist einfach und kann in der Regel selbst durchgeführt werden, da keine professionelle Montage erforderlich ist. Die Geräte, die in verschiedenen Varianten erhältlich sind – mit einem, zwei oder vier Panels – lassen sich an Wänden, Balkongeländern, Dächern oder frei stehend montieren. Für Anlagen bis 800 Watt ist keine Genehmigung notwendig, während Geräte mit höherer Leistung ein Zertifikat, das sogenannte Certificado de Instalación Eléctrica (CIE), erfordern. Die Kosten für das CIE belaufen sich auf etwa 149 Euro, zusätzlich fällt eine Gebühr von 46 Euro an. Für die Installation sind nur wenige Sicherheitsvorkehrungen zu beachten, insbesondere Halterungen gegen Wind und Wetter.
Die Kosten für die einzelnen Geräte variieren: Ein 400-Watt-Kraftwerk kostet ab 240 Euro, die 800-Watt-Variante ab 399 Euro, und ein 2.000-Watt-Gerät liegt bei etwa 759 Euro. Laut Tests und Erfahrungsberichten kann eine 400-Watt-Anlage zwischen 400 und 700 kWh jährlich produzieren, was den Stromverbrauch eines Kühlschranks oder einer Waschmaschine abdeckt. Besonders in den Monaten Mai und Juni, mit den meisten Sonnenstunden, sind bis zu sechs kWh pro Tag möglich. Bei einer durchschnittlichen Strompreis von 14 Cent pro kWh könnten Nutzer mit einer 800-Watt-Anlage jährlich bis zu 1.960 kWh erzeugen, was eine Ersparnis von etwa 274 Euro bedeutet und sich in knapp zwei Jahren amortisiert.
Zur Steigerung der Autarkie können Batterien hinzugekauft werden, die zwischen 699 und 1.999 Euro kosten. Damit ist auch bei schlechtem Wetter oder nachts eine Versorgung mit eigenem Strom gewährleistet. Wartungskosten sind minimal, da die Panele nur regelmäßig gereinigt werden müssen und eine Garantie von 25 bis 30 Jahren besteht.
Auf Mallorca werden die Geräte zunehmend auch im Baumarkt angeboten, wobei ältere Modelle mit geringerer Effizienz im Umlauf sind. Die staatlichen Förderungen sind derzeit begrenzt, allerdings gibt es regionale Zuschüsse für Energieeffizienzmaßnahmen sowie steuerliche Vorteile, die jedoch weniger ausgeprägt sind als in Deutschland oder Portugal. Die rechtlichen und bürokratischen Hürden sind überschaubar, was die Verbreitung der Balkonkraftwerke erleichtert.
Insgesamt zeigt sich, dass Balkonkraftwerke auf Mallorca eine kostengünstige, nachhaltige und einfache Möglichkeit darstellen, den eigenen Stromverbrauch zu senken und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Mit steigender Bekanntheit und verbesserten Förderprogrammen könnten sie künftig eine noch größere Rolle im Energiemix der Insel spielen.
Leave a Reply