Die Finca Biniagual auf Mallorca ist ein bedeutendes Beispiel für die reiche landwirtschaftliche Tradition und den Weinbau der Insel. Das kleine Dorf, ein sogenannter Llogaret, hat eine jahrhundertelange Geschichte als landwirtschaftlicher Gutshof, der neben Weinbau auch Oliven, Mandeln, Getreide, Bienen und Schafzucht umfasst. Im Jahr 1968 entdeckte der deutsche Unternehmer Dr. Klaus Graf die Finca und begann mit einer aufwendigen Renovierung im Originalstil, wodurch er die mallorquinische Bausubstanz bewahrte und modernisierte. Seitdem ist die Finca ein lebendiges Beispiel für nachhaltige Landwirtschaft und Biodiversität, insbesondere seit der Umstellung auf ökologische Anbaumethoden im Jahr 2020. Ziel ist eine Kreislaufwirtschaft, bei der Weinbau, Oliven- und Mandelproduktion sowie Tierhaltung im Einklang stehen.
Das Weingut, das sich östlich von Binissalem befindet, ist ein beliebtes Ausflugsziel und bietet Verkostungen in einem herrschaftlichen Verkaufsraum mit Terrasse und Park. Die Weine bestehen zu mindestens 50 Prozent aus autochthonen Sorten wie MantoNegro, das fast die Hälfte der Weinbergsfläche ausmacht. Internationale Sorten wie Cabernet-Sauvignon, Syrah und Merlot ergänzen die Palette. Der französische Kellermeister Matthieu Pichenot fördert die Biodiversität auch im Keller, indem er vielfältige Hefen bei der Gärung einsetzt und mit natürlichen Trübstoffen arbeitet.
Die Finca ist auch ein Beispiel für die erfolgreiche Wiederbelebung traditioneller landwirtschaftlicher Praktiken und die Integration moderner nachhaltiger Methoden. Im Jahr 2020 wurde die Biodiversität durch die Verwendung von Schafmist und Leguminosen in den Weinbergen gefördert, was die ökologische Zertifizierung des Anbaus ermöglichte. Das Anwesen umfasst 17 historische Häuser, die heute auch für Hochzeitsfeiern genutzt werden, und ist ein Symbol für die harmonische Verbindung von Tradition und Innovation auf Mallorca.
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