Der peruanische Schriftsteller Mario Vargas Llosa hegte eine tiefe Faszination für Mallorca, insbesondere für die Berge, die von literarischen Größen wie Robert Graves, Borges und Julio Cortázar geprägt sind. Bereits 1972 entstand sein gefeierter Roman „Pantaleón y las visitadoras“ im Hotel Formentor auf Mallorca. Anfang der 1990er Jahre verfolgte Vargas Llosa den Wunsch, endgültig auf der Insel zu leben, um die Nachfolge von Graves anzutreten und die Atmosphäre zu erleben, die Cortázar inspiriert hatte. Seine Pläne wurden durch die Unterstützung seiner Literaturagentin Carmen Balcells vorangetrieben, die auch die Immobiliengeschäfte für den Schriftsteller übernahm. Trotz intensiver Bemühungen, ein Haus in Deià zu finden, scheiterten die Pläne letztlich an logistischen und politischen Hindernissen, insbesondere an der Sprachbarriere und dem mangelnden Interesse der balearischen Regierung, die sich damals durch einen nationalistisch geprägten Kurs auszeichnete. Die enorme Bibliothek von Vargas Llosa stellte zudem eine logistische Herausforderung dar. Obwohl der Traum vom dauerhaften Leben auf Mallorca nie realisiert wurde, kehrte er 1993 mehrfach auf die Insel zurück, manchmal auf einer Yacht, und wurde 2010 im Hotel Formentor für sein literarisches Werk gewürdigt. Eine Gedenktafel erinnert an seine Verbindung zur Insel, doch ob diese noch besteht, ist unklar, da sie möglicherweise zerstört wurde.
Mario Vargas Llosa und sein unerfüllter Traum vom Leben auf Mallorca

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