Am 27. Januar 2025 ereignete sich auf Mallorca ein schwerer Unfall, bei dem sieben Mitglieder der deutschen Bahnrad-Nationalmannschaft bei einem Trainingsausflug in der Nähe des Flughafens Palma de Mallorca beteiligt waren. Die Gruppe war auf der Straße Camí de Can Capó unterwegs, als ein 89-jähriger Autofahrer versuchte, die Radfahrer zu überholen. Das Manöver endete in einer Kollision, bei der sechs der Sportler verletzt wurden, einige schwer. Die Verletzungen reichten von Knochenbrüchen, Wirbelsäulenfrakturen bis hin zu Gehirnerschütterungen und Schnittwunden. Die meisten wurden in Krankenhäuser in Palma eingeliefert, wobei zwei Sportler mit Lendenwirbelfrakturen und Gehirnerschütterungen schwerer betroffen sind. Zwei Athleten konnten bereits nach einer Behandlung in Deutschland entlassen werden, während andere noch medizinisch versorgt werden.
Der Unfall löste eine breite Diskussion über die Sicherheit des Radfahrens auf Mallorca aus, einer beliebten Trainings- und Urlaubsregion für Radfahrer. Trotz der hohen Anzahl an Radfahrern, die jährlich die Insel besuchen – Schätzungen zufolge zwischen 130.000 und 140.000 – sind schwere Unfälle vergleichsweise selten. Radreiseanbieter und lokale Experten loben die guten Straßenverhältnisse und das rücksichtsvolle Verhalten vieler Autofahrer. Marcel Wüst, ehemaliger Radprofi, betont, dass die Verkehrssituation auf Mallorca im Vergleich zu anderen Orten sehr sicher sei, insbesondere aufgrund der vorsichtigen Fahrweise der Autofahrer.
Dennoch wird die Rolle des Alters des Unfallfahrers diskutiert. Der Senior, der den Unfall verursachte, wird bei der Guardia Civil begleitet, er stützt sich auf einen Gehstock. Kritiker hinterfragen, ob ältere Fahrer, insbesondere ab 89 Jahren, noch fahrtüchtig sein sollten, obwohl in Spanien das Führen eines Fahrzeugs bis zum Erreichen der medizinischen und behördlichen Voraussetzungen erlaubt ist. Der Unfall hat auch eine alte Debatte über die Sicherheit älterer Autofahrer neu entfacht, da das Alter im Straßenverkehr immer wieder als Risiko gesehen wird.
Neben dem aktuellen Unfall gab es in den vergangenen Tagen weitere schwere Verkehrsunfälle auf Mallorca, bei denen vor allem Senioren am Steuer beteiligt waren. Radreiseanbieter und Sportler äußern sich unterschiedlich: Während einige die Sicherheitsstandards auf Mallorca loben, warnen andere vor den Gefahren, die durch menschliches Versagen, insbesondere bei älteren Fahrern, entstehen können. Ex-Profi Marcel Wüst hebt hervor, dass der Straßenverkehr grundsätzlich eine Herausforderung bleibt, da Radfahrer hier im Gegensatz zu anderen Sportarten auf öffentlichen Straßen unterwegs sind. Der Vorfall hat die Diskussion über die Notwendigkeit von Alterskontrollen oder strengeren medizinischen Checks für ältere Fahrer erneut entfacht.
Insgesamt zeigt der Unfall die Risiken im Straßenverkehr auf Mallorca, einer Region, die bei Radfahrern wegen ihres Klimas und gut ausgebauten Streckennetzes sehr beliebt ist. Trotz der positiven Einschätzungen bleibt die Sicherheit ein zentrales Thema, insbesondere im Hinblick auf das Alter der Fahrer und die Verantwortung aller Verkehrsteilnehmer. Die Diskussionen werden voraussichtlich anhalten, während die Insel weiterhin ein beliebtes Ziel für Radfahrer bleibt, die die Kombination aus Natur, Klima und Infrastruktur schätzen.
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