Ein lesbisches Paar, María Herrera und Alejandra Aponte, wurde während der Hochsaison an einem beliebten Hafen auf Mallorca Opfer von Diskriminierung und Schikanen. Sie wurden aufgefordert, ihren Liegeplatz zu räumen, mit der offiziellen Begründung, es handele sich um einen temporären Transitplatz. Allerdings durften andere Boote mit ähnlichem Status bleiben, während das Paar nur zehn Tage Zeit erhielt, den Hafen zu verlassen. Der freie Platz blieb ungenutzt. Das Paar fühlt sich vom Hafenmeister persönlich verfolgt, mehrfach schikaniert und ungerecht behandelt. Sie berichten, dass ihnen Geldstrafen auferlegt, sie ohne Zustimmung fotografiert und öffentlich in sozialen Netzwerken homophobe, rassistische und sexistische Inhalte geteilt wurden. Trotz der Übergabe von Screenshots an die Hafenbehörde reagierten diese kaum, was auf eine mangelnde Unterstützung für Opfer von Diskriminierung hinweist. Nach ihrer Vertreibung lebt das Paar nun ungeschützt auf einer Boje in der offenen See, ständig in Bewegung, weit entfernt vom gewohnten Alltag. Ihr ehemaliger Liegeplatz bleibt ungenutzt. María und Alejandra sind überzeugt, dass ihre Geschichte kein Einzelfall ist, sondern ein Beispiel dafür, wie Homophobie auch in Ländern wirksam ist, die auf dem Papier Gleichstellung garantieren. Sie betonen, dass Machtmissbrauch und Diskriminierung durch Autoritäten Widerstand und Sichtbarkeit erfordern, da gesetzliche Gleichstellung allein nicht vor alltäglicher Ausgrenzung schützt. Diese Vorfälle werfen ein Licht auf die anhaltenden Herausforderungen für LGBTQ+-Menschen in Spanien, insbesondere auf Mallorca, und zeigen, dass Gleichberechtigung im Gesetz nicht immer im Alltag umgesetzt wird.