Mallorca plant Ausbau des Bahnnetzes für Touristen und Einheimische

Die Baleareninsel Mallorca arbeitet derzeit an einem bedeutenden Infrastrukturprojekt, das den öffentlichen Nahverkehr erheblich verbessern soll. Eine Machbarkeitsstudie des regionalen Bahnbetreibers Serveis Ferroviaris de Mallorca (SFM) untersucht die Verlängerung der bestehenden Bahnlinie bis zum Universitätskrankenhaus Son Espases. Die Ergebnisse werden Ende 2025 oder Anfang 2026 erwartet. Bei positivem Ausgang könnte die erste Ausbauphase den Halt am Klinikum umfassen, gefolgt von einer Verlängerung bis nach Calvià.

Der Fokus liegt auf der Region im Südwesten der Insel, wo die Nachfrage nach einer Bahnverbindung besonders hoch ist. Insbesondere die touristischen Hotspots wie Palmanova, Magaluf, Santa Ponçà und Peguera sollen durch die neue Bahnlinie besser angebunden werden. Diese Verbindung würde sowohl Urlaubern als auch Arbeitnehmern in der Hotellerie zugutekommen, indem sie eine zeitsparende Alternative zu Mietwagen und überfüllten Bussen bietet. José Ramón Orta, Geschäftsführer von SFM, betont die hohe Kapazität des Zugverkehrs, der in stark frequentierten Gebieten eine effiziente Lösung darstellt, wo Busse an ihre Grenzen stoßen.

Die Gemeinde Calvià setzt sich bereits seit Jahren parteiübergreifend für eine Bahnanbindung ein. Der derzeitige Bürgermeister Juan Antonio Amengual (PP) zeigt sich offen für das Projekt, insbesondere wenn es touristische Hotspots abdeckt. Eine mögliche Strecke würde über Palmanova, Magaluf, Santa Ponçà bis nach Peguera führen, mit späteren Überlegungen, die Linie bis Andratx zu verlängern. Das Projekt ist Teil der langfristigen Mobilitätsstrategie der Inselregierung, die bereits Planungen für Bahnlinien nach Llucmajor und Alcúdia vorantreibt. Vor Baubeginn ist jedoch eine Anpassung des sektoralen Mobilitätsplans notwendig, die nach Vorlage der Studien erfolgen soll.

Insgesamt stellt das Projekt einen wichtigen Schritt dar, um die nachhaltige Mobilität auf Mallorca zu fördern und den Tourismus sowie die lokale Bevölkerung besser zu vernetzen. Es ist ein bedeutender Beitrag zur langfristigen Verkehrsstrategie der Insel, die auf eine moderne, umweltfreundliche und effiziente Infrastruktur setzt.