Nachruf auf Gabriele Kunze: Eine Mallorca-Institution verstorben

Gabriele Kunze, eine bedeutende Persönlichkeit der Kulturszene Mallorcas, ist am 20. Juli 2025 in Palma nach einem schweren Unfall verstorben. Die 76-jährige war seit Jahrzehnten eine feste Größe im Mallorca Magazin, wo sie regelmäßig mit ihrer Kolumne präsent war. Geboren am 30. Januar 1949 in Frankfurt, zog sie 1980 mit ihrem Ehemann nach Mallorca, nachdem sie zuvor in Deutschland als Reiseleiterin und Journalistin tätig war. Kunze war bekannt für ihre Fachkenntnis in Kultur, Gastronomie und Folklore und wurde 2004 für ihre Verdienste um die deutsch-mallorquinische Freundschaft mit dem Titel „Europäerin des Jahres“ ausgezeichnet.

Am 10. Juli stürzte sie in ihrem Haus in den Bergen bei Puigpunyent und zog sich einen schweren Hüftbruch zu. Trotz altersbedingter Vorerkrankungen kämpfte sie mehrere Tage lang um ihr Leben, verstarb jedoch in der Klinik Son Espases in Palma. Sie war eine leidenschaftliche Autorin von Kochbüchern, Reiseführern und Märchensammlungen, die die Geschichte und Traditionen Mallorcas für deutschsprachige Touristen und Einheimische zugänglich machten. Ihre Berichte und Porträts trugen maßgeblich dazu bei, die kulturelle Brücke zwischen Deutschland und Mallorca zu stärken.

Neben ihrer journalistischen Arbeit war Kunze auch eine engagierte Gastgeberin, die mit Sommerfesten auf ihrer Finca lokale Künstler förderte. Privat war sie seit 1993 verwitwet, lebte mit ihrem Lebenspartner David Zisman und war Großmutter zweier Enkelinnen. In den letzten Jahren zog sie sich zunehmend zurück, widmete sich ihrer Umwelt und ihren Tieren, insbesondere ihren Katzen und einem freilebenden Waschbären. Trotz ihrer zunehmenden Sprachstörungen behielt sie geistig ihre Klarheit und verfolgte das politische Geschehen mit Interesse.

Gabriele Kunze hinterlässt ein bedeutendes Erbe als Brückenbauerin zwischen Kulturen und als engagierte Journalistin. Die Redaktion des Mallorca Magazins wird ihre Beiträge in den kommenden Monaten würdigen, und die engste Familie sowie Freunde nehmen im kleinen Kreis Abschied. Sie wünschte keine öffentliche Trauerfeier, sondern einen privaten Abschied in ihrem Heimatdorf.

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