Seit Jahren kämpfen die Gemeinden in der Serra de Tramuntana auf Mallorca mit dem zunehmenden Lärm durch Motorräder, insbesondere an Wochenenden, was zu erheblichen Beschwerden bei den Anwohnern führt. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurden kürzlich neue technische Maßnahmen eingeführt. Am 15. Juli 2025 stellte der Inselrat die Verwendung von Lärmmessgeräten vor, die es den Ortspolizeibehörden ermöglichen, Lärmverstöße direkt zu ahnden. Diese Geräte messen den Geräuschpegel, wobei eine Grenze von 87 Dezibel als Richtwert gilt; ab 91 Dezibel drohen Bußgelder zwischen 12.000 und 300.000 Euro. Die Polizei kann bei Kontrollen Motorräder anhalten und die Messgeräte einsetzen, wobei die Strafen bei Verstößen sofort verhängt werden können. Derzeit stehen drei Messgeräte zur Verfügung, die zwischen den betroffenen Gemeinden rotieren.
Zusätzlich zu den Lärmmessgeräten wurden im März 2024 38 Überwachungskameras an zentralen Punkten im Gebirge installiert. Diese erfassen Geschwindigkeit, Lärm und Kennzeichen vorbeifahrender Fahrzeuge. Da die Inselverwaltung keine Sanktionsbefugnis besitzt, werden die Daten an die Verkehrsbehörde DGT weitergeleitet, die dann über mögliche Strafen entscheidet. Die Maßnahmen werden von Anwohnerinitiativen wie der Plattform “Indignats Ma-10” begrüßt, die die neuen Maßnahmen als lang erwartete Reaktion auf die zunehmende Lärmbelastung und illegale Rennen sehen. Die Initiative betont, dass für viele Motorradfahrer Lärm ein Teil ihrer Selbstinszenierung ist, was die Bekämpfung erschwert.
Diese Maßnahmen ergänzen bereits bestehende Maßnahmen, um die Lärmbelastung in der Region zu reduzieren und die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten. Die Kombination aus technischen Überwachungsinstrumenten und rechtlichen Sanktionen stellt einen bedeutenden Schritt im Kampf gegen illegale Motorradrennen und den damit verbundenen Lärm dar.