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  • Inseln, Sehnsuchtsorte und ihre Bewohner: Eine umfassende Betrachtung

    Inseln, Sehnsuchtsorte und ihre Bewohner: Eine umfassende Betrachtung

    Der Artikel beleuchtet die faszinierende Welt der Inseln und ihrer Bewohner anhand eines Essays von Albert Herranz, der am 6. April 2025 veröffentlicht wurde. Herranz, der auf Mallorca aufwuchs, obwohl er kein reiner Insulaner ist, teilt seine Leidenschaft für Inseln, die er seit seiner Kindheit als geheimnisvolle und spannende Orte betrachtet. Er beschreibt Inseln als Orte, die oft als Paradiese, Orte der Rückzugsorte und Inspirationen für Kunst, Wissenschaft und Kultur gelten. Besonders betont er die vielfältigen Definitionen von Inseln, die je nach historischem, wirtschaftlichem oder politischem Kontext variieren, wie etwa die umstrittene Insel Rockall im Nordost-Atlantik, die im Kalten Krieg vom Vereinigten Königreich annektiert wurde.

    Herranz erklärt, warum Inseln seit jeher Sehnsuchtsorte sind. Mit der Entdeckung Amerikas und der europäischen Expansion über die Ozeane wurden Inseln zu Symbolen des Paradieses und der Utopie. In der Romantik galten sie als Orte, an denen Kultur, Sprache und Natur in ihrer reinsten Form existieren. Die Galapagosinseln waren entscheidend für die Entwicklung der Evolutionstheorie. Im 20. Jahrhundert wurden Inseln zu Orten der Kreativität und des kreativen Lebens für Künstler. Nach dem Zweiten Weltkrieg und mit dem Massentourismus sind Inseln heute für viele Menschen Orte des Neuanfangs und der Selbstverwirklichung.

    Obwohl Mallorca, die Heimatinsel des Autors, im Buch nur eine untergeordnete Rolle spielt, wird sie dennoch immer wieder als Vergleich herangezogen. Herranz kritisiert die gesellschaftliche und ökologische Lage Mallorcas, die ihn pessimistisch stimmt. Er hebt die Unterschiede zwischen Mallorca und den Färöer-Inseln hervor, insbesondere die stärkere Verbindung der Färinger zum Meer und ihre kulturelle Präsenz. Interessanterweise ist das Meer auf Mallorca weniger präsent im Bewusstsein der Einheimischen, was Herranz als kurios empfindet.

    Ein weiteres bedeutendes Beispiel ist die schwedische Insel Gotland, die Herranz als Symbol für die Missverständnisse und die Oberflächlichkeit beim ersten Eindruck einer Insel nennt. Erst durch Gespräche mit Einheimischen und Literatur erkennt man die wahre Identität einer Insel. Herranz zieht Parallelen zwischen Odysseus und dem typischen Insulaner: Beide sind reisefreudig, gebildet und in der Seefahrt erfahren, aber ihre größte Sehnsucht ist die Rückkehr nach Hause, nach Ithaka.

    Der Essay ist eine Einladung, die Vielschichtigkeit von Inseln zu entdecken, ihre kulturelle Bedeutung zu verstehen und die tiefe Verbindung der Menschen zu diesen besonderen Orten zu reflektieren. Das Buch „El melic de l’Univers. Illes, illencs i els vuit vents del món“ von Albert Herranz bietet eine literarische Reise durch die Welt der Inseln und deren Bewohner, die sowohl romantisch als auch kritisch betrachtet werden.

  • Gedenken an den verstorbenen peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa

    Gedenken an den verstorbenen peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa

    Mario Vargas Llosa, einer der bedeutendsten Schriftsteller Lateinamerikas und Träger des Nobelpreises für Literatur 2010, ist am Sonntag im Alter von 89 Jahren in Lima, Peru, verstorben. Geboren am 28. März 1936 in Arequipa, prägte er die lateinamerikanische Literatur maßgeblich und trug dazu bei, die Literatur seines Kontinents weltweit bekannt zu machen. Sein erster Roman, ‘Die Stadt und die Hunde’ (1962), schilderte seine Erfahrungen in einer peruanischen Kadettenanstalt und markierte den Beginn des sogenannten ‘Booms’ der lateinamerikanischen Literatur, zu dem auch Autoren wie Gabriel García Márquez, Carlos Fuentes und Julio Cortázar gehörten. Zu seinen bekanntesten Werken zählen auch ‘Das grüne Haus’ (1967) und ‘Gespräch in der Kathedrale’ (1969).

    Vargas Llosa lebte lange Zeit in Europa, insbesondere in Madrid und Paris, was auch eine Flucht vor familiären Konflikten war. Seine turbulente Familiengeschichte umfasst mehrere Ehen, darunter die mit seiner ersten Frau Tante Julia Urquidi, die er 1977 in seinem Roman ‘Tante Julia und der Kunstschreiber’ verarbeitete. Mit Patricia Llosa, seiner Cousine, hatte er drei Kinder, trennte sich jedoch 2015, nachdem er eine Affäre mit Isabel Preysler hatte, einer bekannten spanischen Society-Ikone. Im Laufe seines Lebens engagierte sich Vargas Llosa auch politisch: Er kandidierte 1990 für das peruanische Präsidentenamt, scheiterte jedoch in der Stichwahl gegen Alberto Fujimori. Seine politischen Ansichten waren radikal liberal, was ihn in der linken lateinamerikanischen Intellektuellenzunft zunehmend isolierte. Er äußerte sich scharf gegen den katalanischen Separatismus und wurde 2023 in die Académie française aufgenommen, als erster nicht-französischer Schriftsteller.

    Sein literarisches Werk erweiterte sich im Laufe der Jahre deutlich, mit bedeutenden Romanen wie ‘Das Fest des Ziegenbocks’ (2000) über den Diktator Rafael Leónidas Trujillo und ‘Harte Jahre’ (2020), das die Machenschaften der United Fruit Company in Guatemala thematisiert. Trotz seines hohen Alters blieb er produktiv, zuletzt mit dem Roman ‘Le dedico mi silencio’ (‘Ich widme ihr mein Schweigen’), der im Herbst 2023 in Spanien erschien und in Deutschland im August 2024 unter dem Titel ‘Die große Versuchung’ veröffentlicht wurde. Dieses Werk ist sein letzter Roman, gewidmet seiner zweiten Ehefrau Patricia.

    Vargas Llosa hinterlässt ein umfangreiches literarisches Erbe, das die lateinamerikanische Literatur nachhaltig geprägt hat. Sein Tod bedeutet einen bedeutenden Verlust für die Weltliteratur und die kulturelle Landschaft Perus.

  • Autorensalon auf Mallorca widmet sich dem Thema Fake News

    Autorensalon auf Mallorca widmet sich dem Thema Fake News

    Am 20. Februar findet auf Mallorca in der Kulturfinca Son Bauló ein Autorentreff statt, bei dem Literatur- und Kulturliebhaber zusammenkommen, um sich über aktuelle Themen auszutauschen. Der regelmäßig am dritten Donnerstag des Monats stattfindende Autorensalon, der von der Mallorca Zeitung mitgegründet wurde, richtet sich an alle, die Interesse an Literatur haben und sich mit Gleichgesinnten über relevante Themen unterhalten möchten. Gastgeber Will Kauffmann lädt alle Interessierten ein, teilzunehmen.

    Dieses Mal steht das hochaktuelle Thema ‘Fake News’ im Mittelpunkt. Die Diskussion wird von Lisa Heine eingeleitet, die in ihrem Beitrag die Bedeutung und die Mechanismen hinter Fake News beleuchtet. Sie erklärt, dass Fake News täglich präsent sind und immer wichtiger werden. Es wird untersucht, welche Ziele die Verbreiter verfolgen, wie Fake News entstehen und welche psychologischen sowie gesellschaftlichen Auswirkungen sie haben. Zudem wird das Zusammenspiel zwischen investigativem Journalismus und der Verbreitung von Fake News thematisiert. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Risiken und die Verbreitung von Desinformation zu schärfen und einen offenen Austausch zu fördern.

    Der Autorensalon bietet somit eine Plattform für Diskussionen über die gesellschaftliche Verantwortung im Umgang mit Fake News und die Bedeutung von Medienkompetenz in der heutigen Zeit.

  • Worte statt Noten: Der preisgekrönte deutsche Komponist Harald Weiss veröffentlicht sein erstes Buch

    Worte statt Noten: Der preisgekrönte deutsche Komponist Harald Weiss veröffentlicht sein erstes Buch

    Der deutsche Komponist und Weltenbummler Harald Weiss, der seit 1984 in Colònia de Sant Pere lebt, hat mit seinem kürzlich erschienenen Buch „Dämmerzustand“ sein Debüt als Schriftsteller gegeben. Das Werk wurde am 24. Februar 2025 veröffentlicht und umfasst 64 Seiten im handlichen Format. Weiss, der in der Musik von ethnischer Musik bis Klassik breit aufgestellt ist, nutzt das Buch, um eine persönliche und philosophische Bestandsaufnahme unserer Zeit zu präsentieren. Das Buch erzählt die Geschichte von Amanda, die nach einer Vollnarkose bei einer Kaiserschnittgeburt aus verschiedenen Bewusstseinszuständen taumelt, wobei sie sich in eine Stimme verliebt, existenzielle Fragen stellt und nach einem „Lichtraum“ sehnt. Neben der Handlung dient das Setting dazu, philosophische Gedanken und physische Beobachtungen zu vermitteln, wobei Weiss betont, dass der Homo sapiens noch nicht die letzte Form seiner Entwicklung sei. Seine zentrale Botschaft ist die Rückbesinnung auf die Sinne, insbesondere das Gehör, da das Auge in unserer Gesellschaft zu dominant geworden ist. Weiss ist überzeugt, dass die Welt durch eine stärkere sinnliche Wahrnehmung musikalischer und sinnlicher wird. Er praktiziert diese Überzeugung selbst, indem er in Wartezimmern die Augen schließt und auf Geräusche lauscht, was seine Wahrnehmung erheblich vertieft. Für die Zukunft plant Weiss eine Hörbuchversion, um Klänge und Musik noch besser integrieren zu können. Das Buch wird auch bei einer Lesung in der „Bodega Cultural“ in Colònia de Sant Pere vorgestellt, die am 11. April 2025 stattfinden soll. Weiss’ Werk ist eine kreative Verbindung von Musik, Philosophie und Literatur, die zum Nachdenken über unsere Wahrnehmung und die Entwicklung des Menschen anregt.

  • Kapitalismuskritik auf Mallorca: Wege zu einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft

    Kapitalismuskritik auf Mallorca: Wege zu einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft

    Der deutsche Journalist und Autor Fabian Scheidler, geboren 1968 in Bochum, hat mit seinem Buch „Das Ende der Megamaschine“ eine tiefgreifende Kritik am globalen Kapitalismus veröffentlicht, die nun auf Mallorca vorgestellt wurde. Scheidler, der 2015 erstmals seine Kapitalismuskritik publizierte, betont, dass die sogenannte Megamaschine ein soziales System ist, das vor etwa 500 Jahren in Europa entstand und sich weltweit ausgebreitet hat. Dieses System basiert auf der endlosen Akkumulation von Kapital, bei der Geld immer wieder investiert wird, um Profit zu generieren. Diese Wachstumsorientierung ist jedoch auf einem begrenzten Planeten nicht nachhaltig und führt zu ökologischen sowie sozialen Krisen.

    Scheidler erklärt, dass die Wurzeln der Ungleichheit und Hierarchien bis in die Bronzezeit zurückreichen, doch die modernen pyramidalen Machtstrukturen sind erst vor rund 5.000 Jahren in Mesopotamien entstanden. Der Mensch sei von Natur aus ein kooperatives Wesen, das in egalitären Gesellschaften lebte, was im Widerspruch zu den hierarchischen Strukturen stehe, die das System heute prägen.

    Derzeit befinde sich die Gesellschaft an einem Wendepunkt. Der Kapitalismus sei in der Krise, doch es sei unklar, ob daraus mehr totalitäre oder freiheitliche Systeme entstehen. Scheidler sieht die aktuelle Übergangsphase als chaotisch an, in der die Krisen – wie Bankenkrisen, die Pandemie, der Ukraine-Krieg – die Gesellschaft vor Herausforderungen stellen. Er betont, dass die Gesellschaft die Wahl habe, die alten Strukturen zu verstärken oder neue Wege zu beschreiten. Besonders in der Pandemie wurde sichtbar, dass eine schnelle Abschaltung der Wirtschaft möglich ist, was zeigt, dass ein Wandel machbar ist. Scheidler fordert eine gerechtere Verteilung von Reichtum durch faire Besteuerung der Milliardäre und eine stärkere Organisation der Zivilgesellschaft.

    Er warnt vor den Gefahren der zunehmenden Digitalisierung, die den Planeten weiter belasten könne, wenn sie unkontrolliert voranschreitet. Stattdessen plädiert er für eine Fokussierung auf digitale Basisservices und eine Reduktion des Energieverbrauchs. Zudem kritisiert er die massive Aufrüstung, insbesondere die Forderung der NATO, fünf Prozent des BIP für das Militär auszugeben, was die sozialen und kulturellen Bereiche stark einschränken würde. Stattdessen fordert er Verhandlungen und eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts.

    Auf Mallorca, wo das Gespräch stattfand, wird die soziale und ökologische Krise durch den Massentourismus und steigende Preise sichtbar. Scheidler betont, dass auch der Tourismus nachhaltiger gestaltet werden muss, um mit den planetaren Grenzen vereinbar zu sein. Er sieht die Gefahr, dass Finanzkrisen und Spekulationsblasen durch den Konsumrückgang weiter verschärft werden.

    Trotz all seiner Kritik bleibt Scheidler optimistisch und glaubt an das Gute im Menschen. Er verweist auf die Kooperationsfähigkeit und den Gerechtigkeitssinn, die in Kindern sichtbar seien, und ermutigt die Menschen, sich zu vernetzen, lokale Gruppen zu bilden und langfristig für Veränderungen zu kämpfen. Seine Botschaft ist, dass gesellschaftlicher Wandel möglich ist, wenn Menschen sich zusammenschließen und über lange Zeiträume hinweg aktiv werden.

    Insgesamt zeigt die Diskussion auf Mallorca, dass die Herausforderungen globaler Krisen nur durch eine radikale Veränderung der gesellschaftlichen Strukturen bewältigt werden können. Der Weg zu einer nachhaltigen und gerechteren Gesellschaft erfordert Mut, Organisation und den Willen, alte Denkmuster zu überwinden.

  • Mario Vargas Llosa und sein unerfüllter Traum vom Leben auf Mallorca

    Mario Vargas Llosa und sein unerfüllter Traum vom Leben auf Mallorca

    Der peruanische Schriftsteller Mario Vargas Llosa hegte eine tiefe Faszination für Mallorca, insbesondere für die Berge, die von literarischen Größen wie Robert Graves, Borges und Julio Cortázar geprägt sind. Bereits 1972 entstand sein gefeierter Roman „Pantaleón y las visitadoras“ im Hotel Formentor auf Mallorca. Anfang der 1990er Jahre verfolgte Vargas Llosa den Wunsch, endgültig auf der Insel zu leben, um die Nachfolge von Graves anzutreten und die Atmosphäre zu erleben, die Cortázar inspiriert hatte. Seine Pläne wurden durch die Unterstützung seiner Literaturagentin Carmen Balcells vorangetrieben, die auch die Immobiliengeschäfte für den Schriftsteller übernahm. Trotz intensiver Bemühungen, ein Haus in Deià zu finden, scheiterten die Pläne letztlich an logistischen und politischen Hindernissen, insbesondere an der Sprachbarriere und dem mangelnden Interesse der balearischen Regierung, die sich damals durch einen nationalistisch geprägten Kurs auszeichnete. Die enorme Bibliothek von Vargas Llosa stellte zudem eine logistische Herausforderung dar. Obwohl der Traum vom dauerhaften Leben auf Mallorca nie realisiert wurde, kehrte er 1993 mehrfach auf die Insel zurück, manchmal auf einer Yacht, und wurde 2010 im Hotel Formentor für sein literarisches Werk gewürdigt. Eine Gedenktafel erinnert an seine Verbindung zur Insel, doch ob diese noch besteht, ist unklar, da sie möglicherweise zerstört wurde.

  • Mallorca-Saga: Historischer Roman über Wein, Liebe und Inselgeschichte von Carmen Bellmonte

    Mallorca-Saga: Historischer Roman über Wein, Liebe und Inselgeschichte von Carmen Bellmonte

    Die Mallorca-Saga, verfasst von den Autorinnen Elke Becker und Ute Köhler, ist ein faszinierendes vierbändiges Epos, das die Geschichte einer Winzerfamilie namens Delgado auf Mallorca erzählt. Das Projekt entstand aus einer spontanen Idee bei einem Glas Wein und wurde über mehrere Jahre hinweg sorgfältig recherchiert, um die historischen Hintergründe authentisch darzustellen. Der letzte Band wurde im August 2023 veröffentlicht, und die Autorinnen präsentieren die Saga nun bei Lesungen, bei denen sie ausgewählte Ausschnitte aus den Büchern vortragen. Dabei stehen die Figuren Antonia, die ältere Schwester des Clans, die nach Kuba emigriert, ihre jüngere Schwester Carla, die auf Mallorca mit der Weinwirtschaft kämpft, sowie die Schwägerin Alba im Mittelpunkt. Die Recherche war besonders bei den ersten beiden Bänden herausfordernd, da keine Zeitzeugen mehr aus der Zeit um 1913 existieren, was die Autorinnen durch die Zusammenarbeit mit Historikern und Winzerfamilien aus Porreres meisterten. Die Saga vermittelt lebhaft die Anfänge der Industrialisierung und des Tourismus auf Mallorca und lässt den Leser tief in die Familiengeschichte eintauchen, die bis in die 1950er Jahre reicht. Die Autorinnen, die unter dem Pseudonym Carmen Bellmonte gemeinsam schreiben, haben die Handlung so verschmolzen, dass die Unterschiede in ihren Schreibstilen kaum erkennbar sind. Das Projekt endet im Jahr 1958, um die historische Authentizität zu bewahren, da eine Weiterführung die Figuren zu sehr in die Zukunft führen würde. Neben der Mallorca-Saga haben beide Autorinnen weitere Projekte in Arbeit, darunter Krimis und Psychothriller, wobei die historische Vergangenheit für sie eine besondere Faszination bleibt. Die Lesung bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Figuren und die Geschichte Mallorcas in einem persönlichen Rahmen kennenzulernen, ähnlich einem Kaffeeklatsch bei den Eltern oder Großeltern.

  • Offene Perspektiven im Alter: Sex, Selbstbewusstsein und gesellschaftliche Akzeptanz

    Offene Perspektiven im Alter: Sex, Selbstbewusstsein und gesellschaftliche Akzeptanz

    Gabriele Beck, eine 78-jährige Autorin, lebt zwischen Augsburg, Ibiza und Mallorca und hat kürzlich ihren ersten Roman ‘Jung’ veröffentlicht, der das Tabu des Sex im Alter bricht. Das Buch basiert auf wahren Begebenheiten und wurde inspiriert von ihrer eigenen Lebensgeschichte, insbesondere nach dem Tod ihres Ehemanns, mit dem sie 48 Jahre verheiratet war. Beck beschreibt darin offen ihre Erfahrungen mit einer jüngeren Affäre, die ihr geholfen hat, Selbstbewusstsein zu gewinnen und gesellschaftliche Schönheits- und Altersnormen zu hinterfragen.

    In einem Interview auf Mallorca betont Beck, dass im Alter noch immer sexuelle Lust besteht und diese offen gelebt werden sollte. Sie möchte mit ihrem Buch das gesellschaftliche Bild von älteren Frauen verändern, die oft mit Missgunst und Vorurteilen konfrontiert sind. Beck kritisiert die doppelte Moral, die ältere Männer für ihre Partnerschaften mit Jüngeren tolerieren, während Frauen oft mit Ablehnung reagieren. Sie selbst hat ihre Affäre ohne schlechtes Gewissen geführt, da ihre Partnerin, die Ehefrau ihres Affärenpartners, dies toleriert habe.

    Das Schreiben war für Beck eine heilende Erfahrung, sie wollte ihre Geschichte teilen, um andere Frauen zu ermutigen, sich im Alter frei und selbstbestimmt zu fühlen. Sie hebt hervor, dass Selbstakzeptanz, Erfahrung und Selbstbewusstsein schlaffe Haut und andere altersbedingte Veränderungen ausgleichen können. Beck plant, ihr Buch möglicherweise verfilmen zu lassen, und hat bereits Interesse von Schauspielerin Lea van Acken geweckt.

    Abschließend rät Beck, stets neugierig zu bleiben und offen für Neues zu sein, um jung im Geist zu bleiben. Ihr Lebensmotto lautet: ‘Bleibe immer bereit, dazuzulernen.’ Das Buch und ihre Botschaft tragen dazu bei, das Bild vom Alter zu verändern und mehr Akzeptanz für sexuelle Selbstbestimmung im höheren Lebensalter zu fördern.

  • Mallorca-Krimi: Mord, Kultur und die Schönheit der Insel im Fokus

    Mallorca-Krimi: Mord, Kultur und die Schönheit der Insel im Fokus

    Der aktuelle Mallorca-Krimi „Das Teufelshorn“ der britischen Autorin Anna Nicholas verbindet auf gelungene Weise dunkle Kriminalfälle mit der malerischen Kulisse der Insel Mallorca. Das Buch, das im Juni 2025 in deutscher Übersetzung erschienen ist, spielt in der idyllischen Umgebung des Söller-Tals und zeigt die kontrastreiche Natur der Insel – von den ruhigen Dörfern bis hin zu den belebten Touristenorten wie Palma. Nicholas, die ursprünglich aus Rochester, Großbritannien, stammt und seit 2000 auf Mallorca lebt, nutzt ihre umfangreiche Recherche, um authentische Polizeiarbeit und forensische Details in ihre Geschichten einzubringen. Dabei spricht sie mit Beamten der Guardia Civil, der Nationalpolizei und der lokalen Polizei, um die Kriminalfälle realistisch darzustellen.

    In ihrem Roman wird die ehemalige Kommissarin Isabel Flores, die in einem fiktiven Dorf im Söller-Tal lebt, mit einem Entführungsfall eines Mädchens am Strand konfrontiert. Kurz darauf wird ein älterer Mann in seinem Haus ermordet. Nicholas möchte mit ihrer Serie nicht nur spannende Geschichten erzählen, sondern auch die Kultur Mallorcas vermitteln. Sie betont, dass sie die Schönheit der Insel hervorhebt, um den Overtourismus zu mildern und den Fokus auf weniger bekannte Gegenden zu lenken. Ihre Bücher sollen das Verständnis für die Lebensweise der Einheimischen fördern und die Balance zwischen Tourismus und Einheimischen bewahren.

    Nicholas, die auch mehrere Sachbücher über Mallorca geschrieben hat, fühlt sich tief mit der Insel verbunden. Sie lebt seit über zwei Jahrzehnten in der Serra de Tramuntana, nachdem sie ursprünglich aus London kam. Ihre Liebe zu Mallorca spiegelt sich in ihrer detaillierten Darstellung der Kultur, Geschichte und Menschen wider. Das Schreiben der Krimis ist für sie eine Möglichkeit, die Schönheit Mallorcas zu feiern und gleichzeitig die dunkleren Seiten durch spannende Ermittlungen zu beleuchten.

    Das Interesse an ihrem Werk ist auch in Deutschland groß, wo „Das Teufelshorn“ kürzlich veröffentlicht wurde. Nicholas freut sich über die positive Resonanz und die Anerkennung des Diogenes-Verlags, der eine lange literarische Tradition hat. Sie plant Lesungen, bei denen sie ihre Bücher vorstellt und die Kultur Mallorcas weiter vermittelt. Insgesamt zeigt sich, dass die Autorin mit ihren Geschichten einen Beitrag leistet, um Mallorca als faszinierende, vielschichtige Insel zu präsentieren – zwischen Idylle und Kriminalität, zwischen Tradition und Tourismus.

  • Mallorca präsentiert innovative Fusion aus Kunst und Kulinarik bei der ‘Gallery of the Unexpected’

    Mallorca präsentiert innovative Fusion aus Kunst und Kulinarik bei der ‘Gallery of the Unexpected’

    Am 13. und 14. Juni fand auf Mallorca die Veranstaltung ‘Gallery of the Unexpected’ in Alaró statt, die eine einzigartige Verbindung von Kunst, Kulinarik und Performance bot. Das kreative Konzept wurde von der deutschen Künstlerin Mascha Schwieger entwickelt, die Mallorca seit ihrer Kindheit als zweite Heimat betrachtet. Die Veranstaltung ermöglichte den Gästen, durch einen mit Leinwand bespannten Bilderrahmen in eine magische Welt einzutauchen, in der sie aktiv an der Gestaltung des Ambientes beteiligt waren. Sie konnten Tische, Stühle, Decken und Kerzen selbst arrangieren, während Stoffservietten am Ende eines Fünf-Gänge-Menüs in Kunstwerke verwandelt wurden, die zu Sound-Healing-Klängen kollektiv aufgehängt und betrachtet wurden. Dieses innovative Format vereinte Kunstgenuss und Fine Dining in einer offenen Performance, bei der alle Teilnehmer zum Kunstwerk wurden. Die Lichtinstallationen von Schwieger schufen eine lebendige Atmosphäre, die Gespräche und Interaktionen förderte.

    Der kulinarische Teil wurde vom aus Barcelona stammenden Chefkoch Cristian Adams Viaga, bekannt als ‘Switch Chef’, gestaltet. Er präsentierte live ein Mosaik aus Ceviche und verwöhnte die Gäste mit weiteren köstlichen Gerichten, wobei er das Essen selbst als Kunstform inszenierte. Für die interaktive Performance-Unterstützung sorgten die deutschen Schauspielerinnen und Performance-Künstlerinnen Isis Lutz und Magdalena Thalmann, die die Veranstaltung mit ihrer Präsenz bereicherten. Das Event wurde als lebendiges, organisches Erlebnis konzipiert, das die Grenzen zwischen Kunst, Kulinarik und Performance verschwimmen ließ und den Teilnehmern ein unvergessliches Erlebnis bot. Geplant sind weitere Termine im Herbst, um dieses innovative Konzept auf der Insel fortzusetzen.