Tag: Formentera

  • Megayacht Attila strandet vor Formentera: Ein nautisches Rätsel

    Am Dienstagnachmittag, dem 2. Juli 2025, strandete die 64 Meter lange Megayacht “Attila” im Wert von 70 Millionen Dollar vor Es Pujols auf Formentera, einer kleinen Schwesterinsel von Mallorca. Die Yacht, die einst für den argentinischen Chemiekönig Mauricio Filiberti in Auftrag gegeben wurde und später an einen russischen Reeder verkauft wurde, sitzt nun auf einer unter Wasser liegenden Sandbank fest. Die Küstenwache beschreibt das Gebiet als “felsig”, tatsächlich handelt es sich jedoch um eine Trockenbank, die auf Seekarten sichtbar ist. Ein Instagram-Video zeigt, dass die Yacht nicht heldenhaft gegen die Wellen kämpfte, sondern eher unbeholfen auflief, was ihr Aussehen mit einem gestrandeten Wal vergleicht. Umweltbeamte eilten herbei, um die Seegraswiesen zu schützen, die unter der Yacht liegen könnten. Glücklicherweise liegt die “Attila” auf Sand und nicht auf den geschützten Posidonia-Beständen, was die Umweltbelastung minimiert. Trotz des Fehlens von Ölspuren bleibt der Imageschaden für die Yacht und ihre Besitzer erheblich. Die “Attila” ist mit einer Reisegeschwindigkeit von 16 Knoten, einer Reichweite von 5000 Seemeilen, Platz für 12 Gäste und 18 Crewmitgliedern ausgestattet, und verfügt über ein modernes Navigationssystem. Die Gründe für das Stranden der Yacht, trotz ihrer hochentwickelten Technologie, bleiben unklar und werfen Fragen auf, die von menschlichem Versagen bis hin zu technischen Pannen reichen.

  • Großer Hotelstreik auf Mallorca: Flughafenblockaden und Proteste angekündigt

    Großer Hotelstreik auf Mallorca: Flughafenblockaden und Proteste angekündigt

    Die soziale und wirtschaftliche Lage auf Mallorca im Sommer 2025 ist weiterhin durch erhebliche Proteste und Arbeitskämpfe geprägt. Neben den bereits bekannten Streiks im Gastgewerbe, bei den Busfahrern des Unternehmens TIB und im Flugverkehr hat sich die Situation durch eine Reihe von unbefristeten Arbeitsniederlegungen verschärft. Die Gewerkschaft UGT hat für Freitag, den 25. Juli 2025, eine vierstündige Kundgebung am Flughafen Palma angekündigt, bei der Mitarbeiter verschiedener Flughafenunternehmen wie Swissport, Groundforce, EasyJet, Ryanair und andere auf unmenschliche Arbeitsbedingungen aufmerksam machen wollen. Die Vorwürfe umfassen Überstunden, fehlendes qualifiziertes Personal, unzureichende Arbeitsmaterialien sowie die Gefährdung durch Bauarbeiten, die die Gesundheit der Mitarbeiter bedrohen. Die Gewerkschaft droht mit einem Flugausstand, falls die Missstände nicht behoben werden.

    Parallel dazu setzen die Busfahrer der Überlandbusse auf Mallorca ihren unbefristeten Streik fort, der am 25. Juli 2025 begann. Die Gewerkschaft Sati fordert eine deutliche Erhöhung der Löhne, bessere Arbeitszeiten und mehr Urlaubstage. Trotz Verhandlungen mit den Arbeitgebern, die ein Angebot mit Gehaltserhöhungen von insgesamt 11 % über vier Jahre vorlegten, bleibt die Forderung bei 13 %. Die Arbeitsniederlegung führt zu erheblichen Störungen im öffentlichen Nahverkehr, langen Schlangen an Haltestellen und Konflikten, insbesondere an touristischen Hotspots wie dem Leuchtturm von Formentor.

    Zusätzlich sind die Mitarbeiter des öffentlichen Rettungsdienstes GSAIB sowie die Leitstelle 112 in den Arbeitskampf involviert. Die Rettungsfahrer streiken seit dem 17. Juli wegen Personalmangels, veralteter Ausrüstung und Überstunden, was zu erheblichen Ausfällen bei Krankentransporten führt. Die Arbeitsniederlegung bei der Rettungsleitstelle ist auf die Zeiten beschränkt, in denen keine Anrufe eingehen, doch die Gewerkschaften kritisieren, dass dies den Streikrecht einschränkt. Die Bedingungen in verschiedenen Sektoren spiegeln die angespannte soziale Lage wider, die die Stabilität des Tourismussektors und die Versorgungssicherheit auf Mallorca erheblich gefährden.

    Neu hinzugekommen ist der Streik der TIB-Busfahrer, der am 18. Juli 2025 begann. Die Verbindungen der rot-gelben TIB-Busse sind den ganzen Tag stark eingeschränkt, insbesondere außerhalb der Stoßzeiten. Die Balearen-Regierung hat den Streikenden vorgeschrieben, 60 Prozent des Angebots sowie Verbindungen zum Flughafen und zu Krankenhäusern aufrechtzuerhalten. Weitere Streiktage sind für den 21. und 23. Juli geplant, mit einer möglichen unbefristeten Fortsetzung ab dem 26. Juli, falls keine Einigung erzielt wird. Die Arbeitgeber argumentieren, dass die Forderungen der Gewerkschaft erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen hätten, die den Service für die Bürger gefährden. Sie bieten für 2025 eine Gehaltserhöhung von drei Prozent an, mit weiteren Anpassungen für 2026 sowie Bonuszahlungen, doch die Fahrer fordern auch bessere Arbeitszeiten, insbesondere eine maximale Fahrzeit von 8 Stunden pro Tag und längere Pausen.

    In einer positiven Entwicklung wurde am 31. Juli 2025 eine Einigung in den Tarifverhandlungen zwischen den Busunternehmen und den Fahrern erzielt. Der Arbeitgeberverband FEBT erklärte, dass die Vereinbarung „aus sozialer Verantwortung und zum Wohle der Nutzer“ getroffen wurde. Die Einigung sieht eine über vier Jahre verteilte Lohnerhöhung von insgesamt 12,5 % vor, inklusive 5 % im ersten Jahr, 3 % im zweiten Jahr und 0,5 % im dritten Jahr, plus eine Erhöhung entsprechend dem Verbraucherpreisindex im dritten und vierten Jahr (etwa 2 %). Zudem werden Urlaubstage künftig in Arbeitstagen gezählt und die Anzahl der Urlaubstage erhöht. Verbesserungen bei Arbeitszeit und Ruhezeiten wurden ebenfalls vereinbart, Details dazu sind jedoch noch nicht vollständig veröffentlicht. Diese Vereinbarung soll die Arbeitsbedingungen verbessern und die Konflikte entschärfen.

    Die Proteste und Streiks, verbunden mit Forderungen nach fairer Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen, zeigen die tiefe Unzufriedenheit der Beschäftigten. Die Situation belastet nicht nur die Einheimischen, sondern auch die zahlreichen Touristen, insbesondere die deutschen Gäste, die im ersten Halbjahr 2025 mit 1,4 Millionen Fluggästen einen bedeutenden Anteil des internationalen Verkehrs ausmachten. Die Gefahr von Flugausfällen, längeren Wartezeiten und Verkehrsbehinderungen wächst, was den Sommertourismus auf Mallorca erheblich beeinträchtigen könnte.

    In den letzten Tagen kam es zudem zu chaotischen Szenen an Palmas zentralem Busbahnhof, mit langen Warteschlangen, beschädigten Bussen durch Steinewürfe und Konflikten zwischen Fahrern und Fahrgästen. Viele Passagiere berichten von erheblichen Verzögerungen und Unannehmlichkeiten, während die Demonstrationen der streikenden Busfahrer die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Missstände lenken. Die Streiks und Proteste sind Teil einer breiteren gesellschaftlichen Debatte über Arbeitsbedingungen, soziale Gerechtigkeit und die Zukunft des Tourismussektors auf Mallorca.