Auf Mallorca und den benachbarten Inseln wurden bis zu 17 Zeckenarten nachgewiesen, darunter 16 harte Zecken (Ixodidae) und eine weiche Zecke (Argasidae). Diese Entdeckung stammt aus der Dissertation von Miriam Monerris Mascaró an der Universität der Balearen (UIB), unter der Betreuung von Dr. Miguel Ángel Miranda, einem Zoologieprofessor, der eine Forschungsgruppe zu diesem Thema leitet. Dr. Miranda hebt hervor, dass die feuchten Bedingungen des Frühjahrs 2025 zu einer Zunahme der Zeckenpopulation auf Mallorca geführt haben. Besonders besorgniserregend ist die Hyalomma lusitanicum, die häufig Menschen sticht, sowie die Hyalomma marginatum, die ebenfalls auf Mallorca und Menorca nachgewiesen wurde. Die Zeckenarten, die auf Mallorca vorkommen, umfassen neben den bekannten Arten wie Ixodes arboricola, Ixodes frontalis, Rhipicephalus pusillus, Ornithodoros maritimum, Haemaphysalis punctata, Rhipicephalus sanguineus, Rhipicephalus bursa, Ixodes ventalloi, Dermacentor marginatus auch neuere Nachweise wie Ixodes ricinus, die in Bezug auf Lyme-Borreliose relevant ist.
Die häufigsten durch Zecken übertragenen Krankheiten auf den Balearen sind das Mittelmeer-Fleckfieber, verursacht durch Rickettsia conorii, wobei Rhipicephalus sanguineus der Hauptvektor ist. Es gibt auch Berichte über Lyme-Borreliose, die durch Ixodes ricinus übertragen wird, obwohl diese Zecke auf den Balearen selten ist. Ein Beispiel ist der Fall von David Consuegra aus Vilafranca, der unter extremen Symptomen litt, nachdem er von einer Zecke gebissen wurde. Dr. Miranda warnt auch vor dem Krim-Kongo-Fieber, das durch Hyalomma-Zecken übertragen werden kann, obwohl bisher keine Infektionen auf den Inseln bestätigt wurden.
Nach einem Zeckenbiss wird empfohlen, sofort eine medizinische Einrichtung aufzusuchen, um die Zecke unter sterilen Bedingungen entfernen zu lassen. Falls dies nicht möglich ist, sollte die Zecke vorsichtig mit einer spitzen Pinzette entfernt werden, wobei darauf zu achten ist, dass der Kopf nicht abreißt und in der Wunde verbleibt. Die zunehmende Verbreitung und Vielfalt der Zeckenarten auf Mallorca unterstreicht die Bedeutung präventiver Maßnahmen und einer erhöhten Aufmerksamkeit für Zeckenschutz, insbesondere in der warmen Jahreszeit und bei Aktivitäten im Freien.
Zusätzlich wurde auf Mallorca und den Nachbarinseln die Zeckenart Hyalomma marginatum nachgewiesen, die potenziell das Krim-Kongo-Fieber übertragen kann. Obwohl bisher keine Fälle auf den Inseln bekannt sind, erhöht die Präsenz dieser Zeckenart die Gefahr einer möglichen Übertragung, falls das Virus auf die Region gelangt. Experten fordern daher eine verstärkte Überwachung und Aufklärung, um das Risiko für die Bevölkerung zu minimieren.