Tag: Hotelkonzerne

  • Deutsches Rentnerpaar verlässt Mallorca nach 38 Jahren aufgrund wachsender Unzufriedenheit

    Deutsches Rentnerpaar verlässt Mallorca nach 38 Jahren aufgrund wachsender Unzufriedenheit

    Karl und Monika Finken, ein deutsches Rentnerpaar, das seit 1987 auf Mallorca lebt, haben nach mehr als drei Jahrzehnten die Insel endgültig verlassen. Ursprünglich waren sie begeistert von Mallorca, genossen die Natur, das lokale Essen und das entspannte Lebensgefühl. Sie verbrachten die letzten zehn Jahre mindestens die Hälfte des Jahres in Colonia de Sant Jordi, während sie den Rest in Mönchengladbach verbrachten. Doch die Entwicklungen auf der Insel haben ihre positive Einstellung stark beeinflusst. Besonders seit 2015, als sie eine eigene Mietwohnung im Süden Mallorcas erhielten, erlebten sie eine zunehmende Veränderung. Der Abriss der Strandbuden am Es Trenc 2017, die Schließung der beliebten Strandabschnitte und die zunehmende Überfüllung haben das ursprüngliche Naturerlebnis zerstört. Die steigenden Mieten und die soziale Polarisierung auf der Insel, vor allem im Wohnungsmarkt, haben das Paar dazu veranlasst, ihre Wohnung aufzugeben, da eine Verlängerung ihres Mietvertrags untragbar wurde. Sie kritisieren die politische Führung Mallorcas für das Versagen im Bereich Wohnungsbau und die Rolle großer Hotelkonzerne, die ihrer Meinung nach keine Verantwortung für die lokale Gemeinschaft übernehmen. Das Paar bedauert, dass Mallorca sich verändert hat, und fühlt sich nicht mehr willkommen. Sie erinnern sich an die früheren Zeiten mit leeren Stränden, freundlichen Menschen und authentischer Kultur. Die zunehmende Überfüllung, die Veränderung des gesellschaftlichen Klimas und die soziale Spaltung haben sie tief enttäuscht. Besonders die Entwicklung des Tourismus, der immer jüngere und wildere Besucher anzieht, sowie die steigenden Mieten für Einheimische und Langzeitgäste, haben sie zum endgültigen Abschied bewogen. Sie betonen, dass das eigentliche Problem nicht der Tourismus selbst ist, sondern die unfähige Politik, die jahrzehntelang im Bereich Wohnungsbau versagt hat. Sie kritisieren die Rolle der großen Hotelketten, die Milliarden verdienen, aber keine Verantwortung für die lokale Bevölkerung übernehmen. Für Karl und Monika Finken ist die Entscheidung endgültig. Sie kehren Mallorca den Rücken, sind aber dankbar für die schönen Erinnerungen und die Freundschaften, die sie geschlossen haben. Sie werden das alte Mallorca, mit seinen leeren Stränden, den freundlichen Menschen und den lebendigen Märkten, vermissen. Mit einem Gefühl der Wehmut verabschieden sie sich von einem Ort, der einst ihr zweites Zuhause war, und sind bereit, Neues zu erkunden. Ihre Geschichte spiegelt die zunehmenden Herausforderungen wider, vor denen viele Langzeitgäste und Einheimische auf Mallorca stehen, insbesondere im Hinblick auf den Wohnungsmarkt, die soziale Entwicklung und die Überfüllung. Die Unsicherheit über die Zukunft der Insel und die Sorge, ob sie in einigen Jahren noch willkommen sein werden, prägen ihre Gedanken. Trotz allem bleibt die Erinnerung an das Mallorca ihrer Jugend und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Insel.