Tag: Illegale Lachgas-Verkäufer

  • Herausforderungen für die Gastronomie auf Mallorca: All-inclusive-Angebote und sinkende Ausgaben der Touristen

    Herausforderungen für die Gastronomie auf Mallorca: All-inclusive-Angebote und sinkende Ausgaben der Touristen

    Die Gastronomiebranche auf Mallorca steht weiterhin vor erheblichen Herausforderungen, die durch verändertes Touristenverhalten, steigende Kosten, politische Spannungen, illegale Aktivitäten und eine zunehmende Kritik am Massentourismus verschärft werden. Trotz eines Rekordsommers 2025 mit hohen Besucherzahlen verzeichnen viele Betriebe Umsatzeinbußen, insbesondere in bekannten Touristengebieten wie Port de Pollença, Playa de Palma, Magaluf, Cala Rajada und Soller. Die All-inclusive-Angebote, die bei rund 50 Prozent der Mallorca-Urlauber beliebt sind, führen dazu, dass weniger Gäste die lokale Gastronomie außerhalb der Hotels nutzen. Die Preise für Essen und Trinken auf Mallorca sind im Vergleich zu anderen spanischen Regionen deutlich gestiegen, wobei die Ausgaben internationaler Touristen im Durchschnitt 14 Euro über dem spanischen Schnitt liegen. 54 Prozent der Gastronomieumsätze auf den Balearen stammen von ausländischen Gästen, während Einheimische nur 39 Prozent beitragen. Die hohen Hotelpreise, die saisonale Konzentration der Umsätze in den Sommermonaten und die zunehmende Exklusivität der Insel verschärfen die Situation. Die Branche reagiert mit innovativen Strategien wie Streetfood-Touren, Pop-up-Restaurants und Kooperationen mit lokalen Winzern, um den Tourismus nachhaltiger und vielfältiger zu gestalten.

    Zusätzlich verschärft der illegale Straßenverkauf die Lage: An Hotspots wie Playa de Palma, El Arenal und Punta Ballena in Magaluf breiten sich unkontrollierte Verkaufsstände aus, die mittlerweile sogar Kartenzahlungen akzeptieren. Die Polizei hat in den letzten Monaten über 50 Anzeigen gegen Verkäufer aufgenommen und zahlreiche Waren beschlagnahmt. Kunden, die illegal Produkte erwerben, werden seit Mai 2025 mit Bußgeldern zwischen 100 und 750 Euro belegt. Gesundheitsexperten warnen vor den Risiken des sogenannten „Laughing Gas“, das in den illegalen Verkaufsständen in Luftballons abgefüllt und offen auf der Straße verkauft wird. Die inhalierte Substanz kann zu Ohnmacht, neurologischen Schäden oder dauerhaften Gesundheitsschäden führen. Die Behörden, darunter das Rathaus von Palma, Calvià und Llucmajor, setzen verstärkt auf Kontrollen und Strafmaßnahmen, um das organisierte Verbrechen zu bekämpfen. Zwischen Juni und Juli wurden allein in Palma mehr als 50 Anzeigen erstattet, in Calvià fast 900 Verfahren eingeleitet, und in Llucmajor wurden rund 200 Produkte sichergestellt. Der Rückgang der legalen Umsätze um etwa 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verschärft die wirtschaftliche Lage der regulären Händler, die zudem unter der aktuellen Urlauberstruktur mit weniger ausgabefreudigem Publikum leiden.

    Neue Daten untermauern die Problematik: Eine Analyse von CaixaBank Research zeigt, dass die Gastronomie auf Mallorca die teuerste Spaniens ist, was vor allem auf den hohen Anteil an internationalen Touristen zurückzuführen ist. Die Ausgaben der Gäste aus dem Ausland machen 54 Prozent der Gastronomieumsätze aus, während Einheimische nur 39 Prozent beitragen. Die Preise sind in den letzten Jahren stark gestiegen, was die Branche zunehmend belastet. Juanmi Ferrer, Präsident des Gastronomieverbands CAEB, fordert eine Studie, um die Ursachen für die rückläufigen Umsätze trotz höherer Preise zu verstehen. Die Pandemie hat die Preise in der Gastronomie steigen lassen, doch die gestiegenen Kosten und die saisonale Abhängigkeit machen die Branche anfällig für Schwankungen. Trotz allem bleibt die Branche vorsichtig optimistisch und setzt auf innovative, nachhaltige Konzepte, um die Attraktivität Mallorcas langfristig zu sichern.

    Der Sommer 2025 ist zudem so teuer wie nie zuvor: Laut AVIBA-Präsident Pedro Fiol ist der Preisanstieg auf die hohe Reiselust nach der Pandemie sowie die anhaltende Inflation zurückzuführen. Viele Balearen-Bürger verkürzen ihre Urlaubszeit auf etwa vier Nächte, bei durchschnittlichen Ausgaben von rund 650 Euro pro Person für Flug und Unterkunft. Beliebte Reiseziele sind vor allem der Norden Spaniens und europäische Städte, was zu einem Rückgang der Buchungen auf Mallorca führt. Neue Daten zeigen, dass sich auch die Reisegewohnheiten der Einheimischen grundlegend verändert haben: Laut einem Bericht vom Juli 2025 können sich immer weniger Mallorca-Einwohner längere Urlaube leisten. Statt einer Woche buchen sie oft nur noch vier Nächte auf dem spanischen Festland oder in europäischen Städten, mit durchschnittlichen Kosten von 650 Euro pro Person. Besonders gefragt sind kurze Aufenthalte auf Nachbarinseln wie Formentera, mit Übernachtungskosten um die 350 Euro, dank Residentenrabatten und günstigen Fährverbindungen. Diese veränderten Buchungsgewohnheiten spiegeln die wirtschaftlichen Belastungen durch die steigenden Preise und die Inflation wider und tragen zu einer Verschiebung des Tourismus auf Mallorca bei.

    Neue Erkenntnisse zeigen zudem, dass die wirtschaftliche Belastung der Einheimischen auf Mallorca durch die steigenden Lebenshaltungskosten wächst, was die soziale Spannung erhöht. Viele Einheimische können sich immer seltener längere Urlaube leisten, was die soziale Kluft zwischen Touristen und Einwohnern vertieft. Die Regierung und lokale Verbände diskutieren über Maßnahmen, um den nachhaltigen Tourismus zu fördern und die Lebensqualität der Einheimischen zu sichern.