Tag: Mallorcamagazin

  • Balearen-Krise: Prohens kritisiert Madrid wegen Migration, Infrastruktur und Sicherheitsfragen

    Balearen-Krise: Prohens kritisiert Madrid wegen Migration, Infrastruktur und Sicherheitsfragen

    Die balearische Präsidentin Marga Prohens hat sich erneut deutlich gegen die zentralen politischen Entscheidungen Madrids positioniert, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen durch irreguläre Migration, Infrastrukturprojekte und die Zukunft des Tourismus. Im Fokus stehen die steigenden Bootsankünfte aus Algerien, mit Prognosen von bis zu 12.000 irregulären Migranten bis Jahresende, darunter bereits 300 unbegleitete Minderjährige. Diese Migranten fallen unter die Obhut der Inselverwaltung, was die lokalen Behörden vor enorme Herausforderungen stellt. Prohens fordert verstärkte Sicherheitsmaßnahmen gegen Schleusernetzwerke entlang der Algerien-Route und erwägt eine EU-Frontex-Mission, falls nationale Maßnahmen nicht ausreichen.

    Die Diskussion um Migration wurde durch eine Eskalation im Streit mit Madrid verschärft, insbesondere hinsichtlich der Verteilung minderjähriger Migranten aus anderen spanischen Regionen, vor allem von den Kanaren. Prohens warnte vor einer Überforderung der Inseln, da Unterkünfte und Fachpersonal knapp sind. Zwischen Mai und Juli kamen laut Guardia Civil 2061 Migranten über die Algerien-Route auf die Balearen, mehr als doppelt so viele wie auf die Kanaren im selben Zeitraum. Seit Jahresbeginn sind bereits über 3400 Menschen irregulär angekommen. Madrid hält an der solidarischen Verteilung fest, während Prohens mehr Ressourcen für Sicherheitskräfte, bessere Ausstattung der Ausländerbehörde und eine energische Bekämpfung der Schlepper fordert.

    Neben Migrationsfragen dominieren auch Konflikte um Infrastrukturprojekte die politische Landschaft. Während technische Fortschritte bei einem geplanten Bahnabkommen bestätigt wurden, stocken die Verhandlungen über die Finanzierung. Madrid favorisiert rentable Fernstrecken, während die Balearenregierung auf eine breitere Förderung inklusive Hochgeschwindigkeitszügen auf den Inseln drängt. Spannungen bestehen auch bei der Mitbestimmung an Flughäfen, da die Inseln keinen direkten Einfluss auf das Passagieraufkommen haben. Prohens fordert mehr Mitspracherecht, Madrid bietet lediglich eine Überprüfung des Koordinierungsgremiums an.

    Der Streit um den Tourismus ist ein weiterer Konfliktherd. Prohens kritisierte, dass Madrid sich offen für eine Öffnung zu asiatischen Quellmärkten zeigt, was sie mit der Notwendigkeit einer nachhaltigen Marktoffensive verbindet. Madrid dementierte eine direkte Empfehlung in diese Richtung und betonte die Bedeutung von Diversifizierung, Saisonalitätsabbau und Wohnungsmarktgesetzgebung. Die Differenzen spiegeln die tiefen Gräben zwischen Palma und Madrid wider, vor allem bei Themen, die die Inselbewohner am stärksten betreffen.

    Nach einem Treffen auf Mallorca zwischen Prohens und Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez wurde bekannt, dass Sánchez die Balearen aufforderte, ihre Fühler nach Asien auszustrecken, um den Tourismus zu fördern. Sánchez gratulierte zudem zu den Rekordzahlen bei den Touristen und unterstützte Maßnahmen für nachhaltigen Tourismus, während Prohens betonte, dass die Strategie in die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung des Wachstums eingebettet sein müsse. Der spanische Premier regte an, dass die Balearen ihre Fühler weiter in asiatische Märkte ausstrecken sollten, was Prohens jedoch im Zusammenhang mit der Eindämmung des unkontrollierten Wachstums ablehnte.

    Im Zuge des Treffens kam es auch zu Missverständnissen: Prohens berichtete, Sánchez habe sie aufgefordert, die Fühler nach Asien auszustrecken, was aus Madrid jedoch anders interpretiert wurde. Madrid betonte, dass sie lediglich das spanische Wohnungsgesetz umsetzen sollen, um die Wohnungskrise zu lindern, was auf den Widerstand der Balearen gegen die Umsetzung dieses Gesetzes hinweist. Zudem bleibt die Migration ein zentrales Thema: Die Balearen sind nach einem im Frühjahr verabschiedeten Gesetz verpflichtet, 49 unbegleitete Minderjährige aufzunehmen, was die Überforderung der Inseln verschärft. Prohens appellierte an Sánchez, die Mittel zur Unterstützung der Balearen bereitzustellen, um eine Überlastung zu verhindern, da in diesem Jahr doppelt so viele Migranten wie auf den Kanaren angekommen sind. Die Balearen sind am Limit, was die Unterbringung und Betreuung betrifft, und fordern dringend Maßnahmen gegen die Überfüllung der Lager.

    Insgesamt prägen Migration, Infrastruktur und Tourismus die politische Debatte auf den Balearen, wobei die Spannungen zwischen Palma und Madrid zunehmen und die regionale Stabilität beeinflussen.

  • Frau auf Mallorca betrügt Autohäuser und Geschäfte im Wert von 50.000 Euro

    Frau auf Mallorca betrügt Autohäuser und Geschäfte im Wert von 50.000 Euro

    Die jüngsten Entwicklungen auf Mallorca, einer spanischen Insel im Mittelmeer, zeigen eine anhaltende Serie von Betrugsfällen, die von einer 35-jährigen Spanierin begangen wurden. Die Frau, die seit 2017 mehrfach wegen Betrugs angezeigt wurde, hat durch ihre Maschen erheblichen Schaden verursacht. Zuletzt wurde sie verurteilt, nachdem sie bei einem Händler in Palma einen weißen BMW X2 im Wert von 50.000 Euro gekauft, jedoch die Überweisung widerrufen hatte. Ihre Vorgehensweise bestand darin, persönlich in Geschäfte in Palma, Sineu, Inca, Pollença, Felanitx und anderen Gemeinden zu gehen und beim Bezahlen eine Banküberweisung zu tätigen, die sie von ihrem Mobiltelefon aus initiierte und für die sie eine Verzögerung einstellte. Sie zeigte den Verkäufern das Bild ihrer Bank-App, um die Transaktion zu belegen, zog diese jedoch nach dem Verlassen des Geschäfts wieder zurück. Die Geschäfte vertrauten ihr, was sie ausnutzte, um Waren zu erhalten, ohne zu bezahlen. Neben dem BMW X2 wurden auch drei Elektroroller im Wert von 2000 Euro sowie Schmuck und Kleidung im Wert von mehreren Tausend Euro gestohlen. Die Polizei konnte die meisten gestohlenen Gegenstände wiederbeschaffen. Die Frau hatte zudem Schulden bei vier Strafverteidigern, die sie in vorherigen Fällen vertreten hatten, und verkaufte gestohlenen Schmuck weiter, um Bargeld zu generieren. Ihre Betrugsmasche wurde bereits im Februar und März dieses Jahres entdeckt, wobei sie in einem Juweliergeschäft in Felanitx Waren im Wert von 20.000 Euro sowie weitere Gegenstände erwarb.

    Neuere Entwicklungen zeigen, dass die 35-Jährige am 27. Juli 2025 erneut festgenommen wurde, nachdem sie in mehreren Geschäften und bei Anwälten in Palma, Sineu, Inca, Pollença, Felanitx und anderen Gemeinden erneut Betrugsversuche unternommen hatte. Bei den jüngsten Festnahmen konnte sie wiederholt mit ihrer bekannten Masche auftreten, bei der sie Überweisungen vortäuschte, die sie nach dem Verlassen der Geschäfte widerrief. Die Polizei der Abteilung für Wirtschaftskriminalität und Technologiedelikte auf Mallorca hat die Festnahmen bestätigt und arbeitet an der vollständigen Aufklärung der Serie von Betrugsfällen, die die Wirtschaft der Insel weiter belasten. Die Ermittler haben auch herausgefunden, dass die Verdächtige auf diese Weise unter anderem ein Luxusfahrzeug im Wert von über 50.000 Euro erbeutet hat. Die Polizei schließt weitere Festnahmen nicht aus und warnt vor weiteren Betrugsversuchen.

    Zusätzlich hat ein Richter auf Mallorca Untersuchungshaft für die Verdächtige angeordnet. Es wird vermutet, dass sie seit Jahren aktiv ist und gezielt hochwertige Produkte und Fahrzeuge durch gefälschte Überweisungen erlangt. Die Polizei arbeitet weiterhin an der Sicherstellung aller gestohlenen Waren und an der Verfolgung weiterer möglicher Opfer. Die Polizei auf Mallorca betont die Wichtigkeit, bei Transaktionen vorsichtig zu sein und verdächtige Vorgänge sofort zu melden, um weiteren Schaden zu verhindern.

  • Zwangsmaßnahmen gegen illegale Kellerwohnungen auf Mallorca verschärfen die Lage der Bewohner

    Zwangsmaßnahmen gegen illegale Kellerwohnungen auf Mallorca verschärfen die Lage der Bewohner

    Am 9. Juli 2025 wurde auf Mallorca, insbesondere im Stadtteil Gomila von Palma, eine bedeutende Maßnahme gegen illegale Wohnverhältnisse durchgeführt. Techniker der Elektrizitätswerke, unter Polizeischutz, haben die Stromversorgung für zahlreiche Bewohner illegaler Kellerwohnungen in einem umfunktionierten Keller des ehemaligen Hotels Escorial abgeschaltet. Diese Aktion erfolgte auf Grundlage eines richterlichen Beschlusses, da die Bewohner die Stromleitungen illegal angezapft hatten. Die Abschaltung, die gegen 14 Uhr stattfand, führte dazu, dass sämtliche elektrische Geräte, inklusive Kühlschränke und Ventilatoren, außer Betrieb gesetzt wurden. Die Bewohner, darunter Familien mit Kindern, äußerten große Besorgnis über die Folgen, insbesondere die Gefahr, dass eine gemeinsam genutzte Pumpe für eine Klärgrube nicht mehr betrieben werden könne. Zudem klagen sie seit Wochen über eine mangelhafte Wasserversorgung. Die Maßnahme verlief nicht ohne Zwischenfälle: Nachdem die Bewohner die Mitarbeiter zunächst vertrieben hatten, wurde der Zugang zum Stromkasten schließlich mit Unterstützung der Polizei ermöglicht. Kritiker, darunter Joan Segura von der Organisation Stop Desahucios, bemängelten, dass die Bewohner nicht formell über die Maßnahme informiert wurden und somit keine Möglichkeit hatten, sich zu verteidigen. Der Eigentümer des Gebäudes, ein vom Dienst suspendierter Polizist aus Palma, verteidigte die Zwangsmaßnahme und bezeichnete sie als gerichtliche Anordnung zur Räumung, nicht als Sabotage. Bereits 2024 wurde gegen den Eigentümer eine Millionstrafe verhängt, da die Räume als völlig unbewohnbar galten. Für den 17. Juli ist eine weitere Zwangsräumung geplant, was die prekäre Lage der betroffenen Familien weiter verschärft. Die Organisation Stop Desahucios fordert die Enteignung der Räumlichkeiten und eine Lösung für die Familien, die dort leben. Die Situation zeigt die zunehmenden Konflikte um illegale Wohnverhältnisse und die Maßnahmen der Behörden auf Mallorca, die sowohl rechtliche als auch soziale Herausforderungen mit sich bringen. Neue Entwicklungen vom 10. Juli 2025 bestätigen den zunehmenden Druck auf die Bewohner illegaler Kellerräume, da die Stromabschaltungen und drohenden Räumungen die soziale Lage weiter verschärfen. Die Bewohner fürchten um ihre Existenz und fordern eine humane Lösung, während die Behörden auf die Einhaltung der Gesetze pochen.