Tag: Retrospektive

  • Umfassender Überblick über die lebenslange künstlerische Reise von Gustavo in Palma

    Umfassender Überblick über die lebenslange künstlerische Reise von Gustavo in Palma

    Der 86-jährige Künstler Gustavo Peñalver Vico, bekannt in Deutschland und auf Mallorca, bleibt aktiv und produktiv. Trotz seines hohen Alters arbeitet er täglich an neuen Werken und ist derzeit Gegenstand einer großen Retrospektive mit dem Titel „De la Calle al Cosmos“, die am 5. Juni 2025 im Centre Cultural Misericòrdia in Palma eröffnet wurde. Die Ausstellung zeigt rund 130 Werke, von denen viele lange nicht öffentlich ausgestellt wurden, größtenteils im Besitz privater Sammler aus Deutschland und Österreich. Gustavo, der seine künstlerische Laufbahn in Palma begann, erinnert sich an seine Anfänge als Zeichner der Stadt, was sich in den ausgestellten Werken widerspiegelt, die die Entwicklung seines Stils und die Veränderungen Palmas im Laufe der Jahrzehnte dokumentieren.

    Seine künstlerische Reise führte ihn nach Barcelona, Paris und schließlich nach Berlin, wo er ab 1976 im Künstlerhaus Bethanien in Kreuzberg lebte und arbeitete. Dort wurde sein Stil grotesker und politischer, wobei gesellschaftskritische Elemente stets präsent sind. Nach zwei Jahrzehnten in Berlin kehrte Gustavo nach Mallorca zurück, zunächst nach Capdepera, wo er weiterhin durch öffentliche Kunstwerke, wie das große Fliesenmosaik an der Hafenmauer von Cala Ratjada, Spuren hinterließ. In den letzten Jahren hat sich sein Werk zunehmend dem Kosmos gewidmet, was in der aktuellen Ausstellung sichtbar wird.

    Gustavo betont, dass dies nur ein weiterer Schritt in seiner künstlerischen Entwicklung ist und er noch viele Projekte vorhat. Die Ausstellung läuft bis zum 6. September 2025 und ist montags bis samstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Geführte Touren in deutscher Sprache, geleitet von seiner Tochter Bettina Neumann, sind geplant. Gustavo zeigt sich dankbar für die Anerkennung durch den Inselrat und freut sich auf die Zukunft, da er keine endgültige Schlusslinie ziehen möchte. Seine Werke spiegeln eine lebenslange Leidenschaft für Kunst wider, die sowohl seine Anfänge in Palma als auch seine Zeit in Berlin geprägt haben und nun in einer umfassenden Retrospektive gewürdigt werden.

    Die Ausstellung bietet einen tiefen Einblick in das vielfältige Schaffen eines Künstlers, der stets in Bewegung ist und dessen Werke eine Brücke zwischen Stadt, Kosmos und Gesellschaft schlagen.

  • Das Miró-Quartett: Vier Ausstellungen in Palma präsentieren das Werk des katalanischen Meisters

    Das Miró-Quartett: Vier Ausstellungen in Palma präsentieren das Werk des katalanischen Meisters

    Im Rahmen der Bewerbung Palmas zur Kulturhauptstadt Europas 2031 findet das sogenannte ‘Miró-Quartett’ statt, eine bedeutende kulturelle Initiative, die vier separate Ausstellungen an unterschiedlichen Orten in Palma vereint. Diese Veranstaltungen, die ab dem 30. Juli eröffnet werden, widmen sich dem Werk des berühmten katalanischen Malers Joan Miró und bieten einen tiefgehenden Einblick in sein vielfältiges künstlerisches Schaffen.

    Die erste Ausstellung ‘La força inicial’ im historischen Gebäude La Llotja, einem gotischen Bau, zeigt Mirós dreidimensionale Bronzearbeiten. Die Skulpturen, darunter Werke wie ‘Oiseau lunaire’, ‘Oiseau solaire’, ‘Maternité’ und ‘Conque’, spiegeln eine Spannung zwischen Archaischem und Zeitgenössischem wider und verbinden natürliche sowie fantastische Elemente. Die Ausstellung ermöglicht den Besuchern, in den Kosmos der Skulpturen einzutauchen und die metamorphischen Formen zu erleben.

    Parallel dazu findet in der Miró-Stiftung die Schau ‘La guspira màgica’ statt, die sich mit den unerwarteten Begegnungen im Leben Mirós beschäftigt. Diese Ausstellung, die am 30. Juli eröffnet wird, ist in sechs Bereiche gegliedert: Natur, Vokabular, Kulturen, Künste, Freunde und Orte. Über 250 Exponate, darunter Dokumentationen und persönliche Objekte, dokumentieren Mirós Beziehungen zu bedeutenden Künstlern wie Picasso, Calder, Klee, Giacometti, Braque und Léger. Sie bieten eine intime, poetische Annäherung an Mirós künstlerisches Universum.

    Im Es Baluard Museum wird die Ausstellung ‘Pintar entre les cosas’ gezeigt, die Werke aus den Jahren 1916 bis 1978 präsentiert. Sie interpretiert Mirós Ansatz zur zeitgenössischen Malerei, der Grenzen überschritt und Geste, Zeichen sowie Materie in einem experimentellen, offenen Verfahren vereinte. Die Ausstellung verbindet sein malerisches, skulpturales und performatives Werk und zeigt, wie Miró eine poetischere, taktilere Malerei suchte.

    Abschließend bietet die Ausstellung im Casal Solleric mit dem Titel ‘El color y su sombra’ einen Dialog zwischen Mirós Malerei und Skulptur. Hier werden Werke aus Bronze, Gemälden und Arbeiten auf Papier gezeigt, die Mirós Entwicklung zu einer eigenen Sprache dokumentieren. Besonders die Skulpturen ab den 1960er Jahren, mit Totemfiguren und Assemblagen, offenbaren Mirós Faszination für primitive und volkskünstlerische Elemente sowie seine Beschäftigung mit Gewicht, Volumen und Symbolik.

    Zusätzlich wurde Palma bereits 1978 für eine große Miró-Retrospektive in der Llotja und im Casal Solleric geehrt, damals in Anwesenheit der spanischen Könige. Fast 50 Jahre später wird diese Hommage in noch größerem Rahmen wiederholt, was ein Meilenstein für Palmas Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas darstellt. Die Kooperation zwischen der Balearenregierung, der Stadt Palma, der Fundació Pilar i Joan Miró a Mallorca, Es Baluard Museu d’Art Contemporani, dem Casal Solleric und dem Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía macht das Projekt möglich.

    Die Ausstellung ‘Paysage Miró’ zeigt Mirós monumentale Bronzeskulpturen mit dunkler Patina in der gotischen Llotja, die seine atemberaubende Vorstellungskraft widerspiegeln. Die Skulpturen entstanden ab 1940 in Paris und Verona, bekannt für ihre elegante schwarze Patina. Werke wie ‘Oiseau lunaire’ und ‘Oiseau solaire’ sind je nach Blickwinkel mal frech, mal verträumt.

    In der Fundació Miró Mallorca wird die Ausstellung ‘La chispa mágica’ gezeigt, die die Inspirationen Mirós durch alltägliche Gegenstände und andere Künstler wie Picasso, Calder, Kandinsky und Klee beleuchtet. Hier werden Objekte aus seinen Ateliers präsentiert, die seine kreative Welt entfachten, und Zitate des Künstlers laden die Besucher ein, seine Inspirationsquellen zu sammeln.

    Das Casal Solleric präsentiert ‘El color y su sombra’, eine Ausstellung, die die Beziehung zwischen Mirós Malerei und Skulptur zeigt. Hier werden Werke aus Bronze, Gemälden und Papierarbeiten gezeigt, die Mirós Entwicklung zu einer eigenen Sprache dokumentieren, mit besonderem Fokus auf seine Skulpturen ab den 1960er Jahren, die primitive und volkstümliche Elemente aufgreifen.

    Diese vier Ausstellungen bieten zusammen ein umfassendes Bild von Mirós künstlerischem Schaffen und stellen die Vielseitigkeit und den Einfluss des Künstlers in den Mittelpunkt. Das ‘Miró-Quartett’ ist somit ein bedeutendes kulturelles Ereignis, das die künstlerische Vielfalt und den innovativen Geist Mirós in Palma feiert.