Tag: Spanien

  • Vorfall auf spanischem Flug: Jüdische Jugendgruppe aus Frankreich geworfen – Antisemitismusvorwürfe und Sicherheitsdebatte

    Vorfall auf spanischem Flug: Jüdische Jugendgruppe aus Frankreich geworfen – Antisemitismusvorwürfe und Sicherheitsdebatte

    Am 25. Juli 2025 kam es auf einem Flug der spanischen Billigfluggesellschaft Vueling in Valencia zu einem kontroversen Zwischenfall, der eine Debatte über Antisemitismus und Sicherheitsmaßnahmen im Luftverkehr auslöste. Eine jüdische Jugendgruppe aus Frankreich, bestehend aus etwa 50 Kindern und einer 21-jährigen Betreuerin, wollte von einem Sommerlager nach Paris zurückfliegen, wurde jedoch aus dem Flugzeug verwiesen. Die Betreuerin wurde in Handschellen abgeführt, was in sozialen Medien für Aufsehen sorgte. Die Airline gab an, dass die Gruppe mehrfach störend und sicherheitsgefährdend aufgetreten sei, unter anderem durch Manipulation der Notausrüstung und Unterbrechung der Sicherheitsanweisungen. Erst nach Einschreiten des Sicherheitspersonals wurde die Gruppe entfernt.

    Die Berichte zum Vorfall sind unterschiedlich. Während die spanische Guardia Civil betonte, keine Kenntnis über die Religionszugehörigkeit der Gruppe zu haben, und die Airline die Sicherheitsgründe in den Vordergrund stellte, berichten israelische Medien von antisemitischen Motiven. Einige Teilnehmer hätten an Bord auf Hebräisch gesungen, was zu Provokationen geführt haben soll, und ein Crewmitglied habe Israel als “Terrorstaat” bezeichnet. Israels Diaspora-Minister Amichai Chikli verurteilte den Vorfall als klaren Antisemitismus und forderte eine Untersuchung.

    Der Veranstalter des Sommerlagers, das “Kineret-Camp”, kündigte rechtliche Schritte gegen Vueling an und plant, den Vorfall juristisch aufzuarbeiten. Die Kontroverse wirft Fragen über den Umgang mit religiösen und ethnischen Minderheiten im Luftverkehr sowie über die Sicherheits- und Antidiskriminierungspolitik auf. Die Diskussion wird durch die unterschiedlichen Darstellungen der beteiligten Parteien weiter befeuert, wobei die Ereignisse in Valencia einen internationalen Fokus auf Antisemitismus und Sicherheitsstandards im Flugverkehr lenken.

  • Deutsches Elternpaar in Spanien wegen jahrelanger Kindesenthaltung vor Gericht

    Deutsches Elternpaar in Spanien wegen jahrelanger Kindesenthaltung vor Gericht

    Ein deutsches Elternpaar, das seine drei Kinder fast vier Jahre lang in einem Haus im nordspanischen Oviedo eingesperrt hatte, droht eine Haftstrafe von jeweils 25 Jahren und vier Monaten. Die Eltern, ein 53-jähriger Deutscher und eine 48-jährige deutsch-amerikanische Frau, besitzen sowohl die deutsche als auch die US-Staatsbürgerschaft. Sie wurden Ende April festgenommen, nachdem eine aufmerksame Nachbarin die Behörden alarmiert hatte. Die Kinder, damals achtjährige Zwillinge und ein zehnjähriger Junge, wurden aus einem völlig vermüllten Haus befreit, in dem sie unter extremen Bedingungen lebten: Sie durften nicht in den Garten, mussten Windeln und Masken tragen, wurden von der Außenwelt isoliert und erhielten keine schulische oder medizinische Versorgung. Die Kinder litten bei ihrer Befreiung unter schweren körperlichen und seelischen Entwicklungsstörungen.

    Die Staatsanwaltschaft wirft den Eltern wiederholte psychische Gewalt und Freiheitsberaubung vor. Nach der Festnahme sitzen die Eltern in Untersuchungshaft, das Sorgerecht wurde ihnen entzogen, und die Kinder wurden in die Obhut des Staates gegeben. Die Anklage geht davon aus, dass die Eltern ihre Kinder aus unbegründeter Angst vor einer Ansteckung, vermutlich im Zusammenhang mit COVID-19, einsperrten. Für den Strafprozess ist eine mündliche Verhandlung geplant, ein genauer Termin wurde jedoch noch nicht bekannt gegeben.

    Dieses tragische Ereignis hebt die Gefahr von Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung und Misshandlung hervor und wirft Fragen zur Überwachung und zum Schutz von Kindern in privaten Haushalten auf. Es zeigt auch die Bedeutung der Aufmerksamkeit von Nachbarn und der schnellen Reaktion der Behörden bei Verdacht auf Kindesmisshandlung.

  • Mallorca öffnet Hafenbereich für Bootsflüchtlinge aufgrund steigender Migrationszahlen

    Mallorca öffnet Hafenbereich für Bootsflüchtlinge aufgrund steigender Migrationszahlen

    Die Hafenbehörde der Balearen hat einen Teil des Hafens von Palma in Mallorca für die nächtliche Unterbringung von Migranten geöffnet, die mit Booten die Küsten der Insel erreichen. Diese Maßnahme, die am vergangenen Wochenende in Kraft trat, ist eine Reaktion auf den drastischen Anstieg der Migration auf den Balearen. Über 3.000 Menschen sind in diesem Jahr bereits an den Küsten der Inselgruppe angekommen, wobei allein im Juli mehr Migranten registriert wurden als im gesamten Jahr 2023. Die neue Einrichtung dient als sicherer Aufenthaltsort für Asylsuchende, bevor sie auf das spanische Festland weitertransportiert werden. Das Rote Kreuz übernimmt im Auftrag des Innenministeriums die Betreuung und Versorgung der Menschen, während der reguläre Hafenbetrieb ungestört weiterläuft. Die spanische Regierung und die Regionalregierung der Balearen kritisieren die Ressourcenknappheit und sprechen von einer Migrationskrise, die die Inseln stark belastet. Besonders die Verteilung unbegleiteter Minderjähriger zwischen den autonomen Gemeinschaften wird als problematisch angesehen. Die konservative Ministerpräsidentin der Balearen, Marga Prohens, forderte eine geregelte und geordnete Einwanderung und betonte, dass Menschen, die sich in die spanische Gesellschaft integrieren, willkommen seien. Sie kritisierte auch die Leugnung der Migrationsroute zwischen Algerien und den Balearen durch die Regierung und forderte eine realistische Anerkennung der Situation. Trotz der Kritik bemüht sich Prohens um einen ausgewogenen Ton und betont die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Migrationspolitik.

  • Handtuchkrieg auf Mallorca: Streit um reservierte Strandliegen in Cala Rajada eskaliert

    Handtuchkrieg auf Mallorca: Streit um reservierte Strandliegen in Cala Rajada eskaliert

    Auf Mallorca, insbesondere in der beliebten Region Cala Rajada im Osten der Insel, setzt sich ein bekanntes Phänomen während der Hochsaison fort: Urlauber reservieren bereits im Morgengrauen Strandliegen mit Handtüchern, um sich die besten Plätze am Strand zu sichern. Dieses Verhalten ist mittlerweile weit verbreitet und betrifft nicht nur die bekannten Hotelpools, sondern auch die Strände und Buchten wie Cala Agulla. Ein Video eines deutschen Anwohners, aufgenommen am Montagmorgen um 9 Uhr, zeigt den noch menschenleeren Strand der Cala Agulla, der bereits mit zusammengeschobenen Liegen und reservierten Handtüchern bedeckt ist. Laut Berichten und Beobachtungen deutscher Residenten ist diese Praxis kein Einzelfall, sondern hat sich zur Hauptsaison zu einem ernsthaften Problem entwickelt. Die Liegen werden oft von Verleihern mit Handtüchern versehen, die auch bei Wind und Wetter wieder platziert werden, was die Reservierungstendenz verstärkt. Experten wie Knigge-Expertin Birte Steinkamp kritisieren dieses Verhalten als „absolute Unsitte“, da es rücksichtslos gegenüber anderen Urlaubern ist. Sie betont, dass Liegen nur dann reserviert werden sollten, wenn man tatsächlich vorhat, sie zu nutzen, und nicht, um sie nur zu blockieren, während man sich anderweitig aufhält. Das Verhalten führt zu Stress und Unmut unter Urlaubern, die auf entspannte Strandtage hoffen. Die Praxis, Liegen früh morgens zu reservieren, ist ein bekanntes Problem auf Mallorca, das bereits im vergangenen Sommer an Stränden wie Playa de Palma beobachtet wurde.

    Neben Mallorca ist dieses Verhalten auch auf anderen spanischen Urlaubsinseln wie Teneriffa zu beobachten. So wurde auf Teneriffa bei der Playa de las Américas ein Vorfall dokumentiert, bei dem etwa 100 Gäste eines Hotels morgens gegen 6.30 Uhr einen Mitarbeiter fast umrannten, der eine Zugangstür zum Poolbereich öffnete. In einem von der „Bild“-Zeitung veröffentlichten Video ist zu sehen, wie der Mitarbeiter seine Schlüsselkarte verliert, diese aufheben will, aber von den drängenden Touristen daran gehindert wird. Die Urlauber hatten sich frühzeitig mit Handtüchern im Erdgeschoss eines Hotels bei Los Cristianos und Costa Adeje eingefunden, um Liegen zu belegen. Dieses Phänomen, bekannt als „Handtuchkrieg“, hat sich in der Hochsaison auch auf Mallorca ausgeweitet, insbesondere in der Cala Agulla. Das Video eines deutschen Anwohners vom 21. Juli um 9 Uhr zeigt den menschenleeren Strand, der bereits mit reservierten Liegen bedeckt ist. Die Verleiher haben die Handtücher wieder platziert, nachdem der Wind sie heruntergeweht hatte. Neue Berichte zeigen, dass diese Praxis zunehmend auch an den Kanarischen Inseln, insbesondere in den Ferienorten Los Cristianos und Costa Adeje, beobachtet wird. Ein aktuelles Video vom 28. Juli dokumentiert, wie Urlauber sich früh morgens mit Handtüchern im Erdgeschoss einer Hotelanlage einfanden, um Liegen in der ersten Reihe am Pool zu sichern, wobei einige Gäste fast um die Pool-Wands rennen, um Plätze zu ergattern. Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit, mehr Rücksichtnahme und Fairness im Umgang miteinander zu fördern, um den Urlaub für alle angenehmer zu gestalten. Das Phänomen des „Handtuchkriegs“ zeigt, wie weit verbreitet und problematisch dieses Verhalten in beliebten Urlaubsregionen geworden ist, und fordert Maßnahmen gegen die rücksichtslosen Reservierungen, um die Erholung aller Gäste zu gewährleisten.

  • Spanischer Ex-Minister unter Verdacht: Rafael Nadal möglicherweise von der Regierung ausspioniert

    Spanischer Ex-Minister unter Verdacht: Rafael Nadal möglicherweise von der Regierung ausspioniert

    Der spanische Ex-Finanzminister Cristóbal Montoro (2011-2018) steht im Zentrum eines Skandals, bei dem der berühmte Tennisspieler Rafael Nadal auf Mallorca möglicherweise von staatlichen Behörden ausspioniert wurde. Laut einem Bericht der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft wurden während Montoros Amtszeit routinemäßig Steuerdaten prominenter Persönlichkeiten abgerufen. Im konkreten Fall wurde Nadal mit einer Steuerprüfung seiner Firma Goramendi XXI S.L. in Verbindung gebracht, die von seinem Vater geführt wurde und bis 2020 aktiv war. Eine E-Mail vom Juli 2017 offenbart, dass die Steuerbehörde auf den Balearen eine Untersuchung gegen Nadal und sein Unternehmen eingeleitet hatte, wobei auch die steuerlichen Angaben und Nachzahlungen des Sportlers geprüft wurden. Das Verfahren führte zu einer steuerlichen Nachzahlung, über die Montoros engster Mitarbeiter informiert wurde, was auf eine mögliche Einflussnahme hinweist.

    Der Ermittlungsrichter in Tarragona hat die Geheimhaltung des Hauptverfahrens aufgehoben, um die Hintergründe zu klären, insbesondere ob das Finanzministerium Zahlungen von Unternehmen erhielt, um steuerliche Vorteile zu verschaffen oder politische Gegner zu schädigen. Es wird untersucht, ob das Ministerium genutzt wurde, um Informationen über Prominente wie Nadal, Politiker wie Esperanza Aguirre sowie Firmen mit Verbindungen zu bekannten Persönlichkeiten wie Pablo Motos oder Tita Cervera zu sammeln. Neben Nadal sind auch andere Fälle bekannt, darunter 2012, als Unternehmen im Baskenland ihren Sitz verlegten, um steuerliche Vorteile zu erlangen, was zu Eingriffen des Finanzamts führte.

    Der Skandal wirft ein Licht auf mögliche systematische Überwachungspraktiken innerhalb der spanischen Regierung, die über den Fall Nadal hinausgehen und politische sowie wirtschaftliche Einflussnahmen betreffen. Die Ermittlungen stehen noch am Anfang, doch die Enthüllungen sorgen für erhebliches Aufsehen in Spanien und werfen Fragen nach der Privatsphäre und Integrität staatlicher Institutionen auf.

  • Brand im Flughafen Palma de Mallorca: Mehrere Zwischenfälle während umfangreicher Renovierungsarbeiten

    Brand im Flughafen Palma de Mallorca: Mehrere Zwischenfälle während umfangreicher Renovierungsarbeiten

    Am Flughafen Palma de Mallorca kam es in den letzten zwei Monaten zu mehreren Zwischenfällen, die die Sicherheit und den laufenden Umbau des drittgrößten Flughafens Spaniens in den Fokus rücken. Am Montag gegen 17 Uhr geriet ein Minibus im Ankunftsbereich in Brand, was zu einer dichten schwarzen Rauchentwicklung führte, die kilometerweit sichtbar war. Das Fahrzeug, das Urlauber nach Alcudia bringen sollte, wurde vollständig zerstört, glücklicherweise wurden keine Personen verletzt. Die Flughafenfeuerwehr konnte den Brand nach etwa 20 Minuten löschen. Dieser Vorfall ist Teil einer Serie von Zwischenfällen, darunter ein Materialdepotbrand Ende Mai in der Nähe desselben Parkplatzes und ein Notevakuierungsfall bei einem Ryanair-Flugzeug auf dem Rollfeld in der vergangenen Woche, nachdem ein kleiner Brand an Bord gemeldet wurde. Die Häufung dieser Ereignisse fällt in eine Phase intensiver Umbauarbeiten, die den Flughafen betreffen. Erst vor kurzer Zeit war eine Decke im Ankunftsbereich eingestürzt, was die Kritik an den Renovierungsarbeiten verstärkte. Die Regionalregierung der Balearen kritisierte die Managementqualität der fast 600 Millionen Euro teuren Renovierung als ‘absolut katastrophal’, während AENA-Vizepräsident Javier Marín die Vorwürfe zurückwies. Der Ausbau soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein, doch die aktuellen Zwischenfälle werfen Fragen zur Sicherheit und zum Management der Bauarbeiten auf. Die Situation verdeutlicht die Herausforderungen bei großen Infrastrukturprojekten während des laufenden Flugbetriebs, insbesondere in einem stark frequentierten Flughafen während einer Phase umfangreicher Modernisierung.

  • Tragischer Hitzetod eines Kindes in Spanien: Vater vergisst Sohn im Auto

    In Spanien hat eine aktuelle Hitzewelle zu einem tragischen Vorfall geführt, bei dem ein etwa zweijähriger Junge an einem Hitzschlag starb, nachdem er von seinem Vater im Auto vergessen wurde. Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Valls, die etwa 80 Kilometer südwestlich von Barcelona liegt. Berichten zufolge sollte der Junge morgens in die Kita gebracht werden, jedoch fuhr der Vater stattdessen zur Arbeit und parkte sein Auto in einem Gewerbegebiet. Es wird vermutet, dass das Kind im Auto eingeschlafen war und deshalb nicht bemerkt wurde.

    Die Feuerwehr erhielt um kurz nach 15 Uhr einen Notruf und ein Rettungsteam wurde sofort entsandt. Als die Sanitäter eintrafen, hatte der Vater seinen Sohn bereits in einen klimatisierten Raum gebracht, jedoch waren alle Wiederbelebungsversuche erfolglos. An diesem Nachmittag wurden in Valls Temperaturen von etwa 37 Grad im Schatten gemessen, was die Situation zusätzlich verschärfte.

    Dieser Vorfall ist nicht einzigartig; ähnliche Tragödien haben sich auch in anderen Ländern ereignet, darunter ein Fall in Frankreich, wo ein Vater ebenfalls sein Kind im Auto vergaß. Solche Vorfälle verdeutlichen die Gefahren, die von überhitzten Autos ausgehen, insbesondere für Kinder und Tiere. Die Temperaturen in einem Auto, das in der Sonne steht, können schnell auf über 50 Grad steigen, was zu tödlichen Folgen führen kann.

  • Auswanderung nach Mallorca: Ein umfassender Leitfaden für Deutsche

    Auswanderung nach Mallorca: Ein umfassender Leitfaden für Deutsche

    Im Jahr 2025 leben etwa 18.200 Deutsche dauerhaft auf Mallorca, die die Insel als neuen Lebensmittelpunkt gewählt haben. Die Auswanderung nach Mallorca ist für viele Deutsche ein Wunsch, der gut geplant sein will, da sie mit zahlreichen administrativen, finanziellen und sprachlichen Herausforderungen verbunden ist. Der aktuelle Leitfaden fasst die wichtigsten Schritte und Hinweise zusammen, um den Umzug erfolgreich zu gestalten.

    Der erste Schritt ist die Abmeldung in Deutschland, da das deutsche Meldegesetz dies vorschreibt. Nach der Abmeldung beim Bürgerbüro in Deutschland erfolgt die Anmeldung auf Mallorca beim Ausländerbüro (Extranjería) in Palma. Für den Fahrzeugumzug ist eine spanische Anmeldung innerhalb eines Monats notwendig, wobei die Deklaration als Umzugsgut Steuern sparen kann. Sprachkenntnisse in Spanisch und Katalanisch sind unerlässlich, um den Alltag zu bewältigen und die Integration zu erleichtern. Deutschsprachige Dienstleister können bei Behördengängen und Formularen unterstützen.

    Die Anmeldung im Rathaus der jeweiligen Gemeinde (Empadronamiento) ist nach der Registrierung beim Ausländerbüro erforderlich, um eine Meldebescheinigung zu erhalten. Für die finanzielle Absicherung sollten Auswanderer Ersparnisse für mehrere Monate einplanen, da das Einkommen auf Mallorca meist niedriger ist als in Deutschland. Der durchschnittliche Bruttolohn liegt bei etwa 2.255 Euro, während in Deutschland durchschnittlich 3.862 Euro erzielt werden.

    Der Führerschein muss innerhalb von zwei Jahren bei der spanischen Verkehrsbehörde Tráfico umgetauscht werden, um Bußgelder zu vermeiden. Für die Arbeitssuche stehen diverse Online-Portale, lokale Zeitungen und soziale Medien zur Verfügung, wobei viele Jobs in Tourismus, Gastronomie und Einzelhandel saisonabhängig sind.

    Ein wichtiger Schritt ist die Eröffnung eines spanischen Bankkontos, das für Gehalts- und Mietzahlungen notwendig ist. Die Krankenversicherung erfolgt in Spanien über die staatliche Seguridad Social (INSS), wobei der Versicherungsschutz mit Beginn des Arbeitsvertrags greift. Alternativ gibt es private Zusatzversicherungen.

    Die NIE-Nummer (Número de Identidad de Extranjero) ist für nahezu alle behördlichen Vorgänge unentbehrlich. Sie wird beim Ausländerbüro in Palma beantragt und dient auch als Steuernummer. Wer länger als 183 Tage im Jahr auf Mallorca lebt, muss die Residencia beantragen, die zunächst auf fünf Jahre gültig ist und danach erneuert werden muss.

    Auf Mallorca gibt es verschiedene Schularten: öffentliche Schulen, halböffentliche Schulen mit kirchlichem Träger sowie private Schulen. Für deutsche Kinder besteht die Möglichkeit, die deutsche Privatschule Eurocampus zu besuchen. Der Unterricht erfolgt meist auf Katalanisch, weshalb Nachhilfe für Zuwandererkinder sinnvoll sein kann.

    Der Umzug kann per Flugzeug oder Fähre erfolgen, wobei mehrere Transportunternehmen auf den Deutschland-Mallorca-Verkehr spezialisiert sind. Die Wohnungssuche gestaltet sich aktuell schwierig, da die Mietpreise in Palma deutlich gestiegen sind. Eine Wohnung unter 1000 Euro Miete ist kaum noch zu finden, während in Dörfern die Preise günstiger sind. Rechtzeitige Planung und die Nutzung verschiedener Immobilienportale sind ratsam.

    Neben der Organisation der Formalitäten ist die finanzielle Absicherung, Sprachkenntnisse und die Suche nach einer passenden Unterkunft entscheidend für einen erfolgreichen Neuanfang auf der Insel.

    Neue Entwicklungen zeigen, dass die Zahl der deutschen Residenten auf Mallorca weiter steigt, was die Insel zunehmend zu einem internationalen Einwanderungsziel macht. Die spanischen Behörden haben angekündigt, die Bearbeitungszeiten für Residencia-Anträge zu verkürzen, um den Zuzug zu erleichtern. Zudem werden neue Sprach- und Integrationsprogramme angeboten, die speziell für Zuwanderer entwickelt wurden. Die Infrastruktur für digitale Nomaden und Selbstständige wird ausgebaut, was die Attraktivität für internationale Expats erhöht.

    Rückwanderer, die sich entscheiden, wieder nach Deutschland zurückzukehren, sollten die Abmeldung ordnungsgemäß vornehmen. Hierzu gehört die Abmeldung beim Rathaus der jeweiligen Gemeinde in Mallorca, die bei Todo Mallorca für 59 Euro inklusive Notar- und Vollmachtskosten erfolgen kann. Ebenso ist die Abmeldung bei der Ausländerbehörde (Extranjería) notwendig, wobei das Formular EX-18 mit „Baja por cese“ ausgefüllt wird. Die NIE-Nummer bleibt in der Regel bestehen, ist aber für Saisonarbeiter nur relevant, da sie lebenslang gültig ist.

    Vor der Rückkehr sollte man sich in Deutschland um die Abmeldung bei den zuständigen Behörden kümmern, inklusive der Kündigung von Verträgen und Versicherungen sowie der Rückmeldung bei der deutschen Krankenkasse. Für die Rückwanderung ist es ratsam, sich rechtzeitig um die Erneuerung des Reisepasses und Personalausweises beim deutschen Konsulat in Palma zu kümmern, mindestens sechs Wochen vor der geplanten Rückreise. Haustiere benötigen ebenfalls aktuelle Impfungen, insbesondere gegen Tollwut, um die Einreise nach Deutschland zu ermöglichen.

    Familien mit Kindern, die kurz vor Schuljahresbeginn zurückkehren, sollten die Abmeldung bei den Schulen auf Mallorca rechtzeitig vornehmen und in Deutschland die Einschreibung an einer geeigneten Schule vornehmen. Auslandsschulabschlüsse wie das Bachillerato müssen in Deutschland anerkannt werden, was eine frühzeitige Organisation und Übersetzung der Dokumente erfordert.

    Der Fahrzeugüberführung und die Fahrzeugabmeldung sind ebenfalls wichtige Schritte: Bei Rückkehr nach Deutschland muss das Fahrzeug innerhalb von sechs Monaten umgemeldet werden, um Doppelbesteuerung zu vermeiden. Das deutsche Kennzeichen kann reserviert werden, sofern es vorher in Deutschland registriert wurde.

    Insgesamt ist eine sorgfältige Planung, sowohl für den Aus- als auch für den Rückweg, essenziell. Die rechtzeitige Organisation aller Formalitäten, die finanzielle Absicherung und die Integration in die neue bzw. alte Heimat sind entscheidend für einen reibungslosen Übergang.

    Mit diesen aktuellen Entwicklungen und Tipps wird die Entscheidung, nach Mallorca auszuwandern oder zurückzukehren, noch besser vorbereitet und erleichtert.