Tag: Sprachkonflikt

  • Mallorca-Politiker vergleicht Katalanisch-Förderung mit Prostitution und Drogen

    Mallorca-Politiker vergleicht Katalanisch-Förderung mit Prostitution und Drogen

    Im Juli 2025 sorgte ein kontroverser Vergleich eines mallorquinischen Politikers für Aufsehen, der die Förderung der katalanischen Sprache auf den Balearen mit Prostitution und Drogen gleichsetzte. Anlass war die Vergabe von 300.000 Euro an neun Vereine, die die katalanische Sprache stärken sollen. Zu den Empfängern gehören Organisationen wie die Obra Cultural Balear (OCB) und Joves de Mallorca per la Llengua. Die regierende Volkspartei PP hatte die Subventionen genehmigt, was von Kritikern wie dem Vox-Politiker Gili scharf kritisiert wurde.

    Der Vox-Politiker bezeichnete die Förderungen als „trojanisches Pferd“, das nur dazu diene, das „Standard-Katalanisch aus Barcelona“ durchzusetzen. Die unterstützten Organisationen seien „Parasiten“, die das Katalanische auf Kosten des traditionellen mallorquinischen Dialekts durchsetzen wollten. Gili sprach von einer „Schande“ und warf den Empfängern vor, „Spanien zerstören“ zu wollen. Diese Äußerungen haben die bereits angespannten Sprach- und Kulturkonflikte auf Mallorca weiter verschärft.

    Die PP-Sprecherin Nária Riera verteidigte die Entscheidung und betonte, dass beide Amtssprachen der Balearen respektiert werden müssten. Sie reagierte scharf auf Gilis Vergleich: „Wenn Sie Prostitution brauchen, um diese Hilfen abzulehnen, sollten Sie dort vielleicht mal genauer hinsehen.“ Joan Ferrer von der sozialdemokratischen PSIB, einer Verfechterin der katalanischen Sprache auf den Inseln, kritisierte das Vorgehen der Inselregierung und warf der PP-Mehrheit „Schwäche“ und „Grobheit“ vor.

    Die Debatte zeigt die tiefgreifenden politischen und kulturellen Spannungen auf Mallorca, die durch unterschiedliche Sprach- und Identitätsansprüche verschärft werden. Die Diskussion um die Sprachförderung ist Teil eines größeren Konflikts über kulturelle Autonomie und nationale Identität in Spanien, der durch die jüngsten Äußerungen weiter an Brisanz gewinnt. Zudem wird die politische Landschaft durch diese Kontroversen zunehmend polarisiert, was die zukünftige Entwicklung der Sprachpolitik auf den Balearen beeinflussen könnte.