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  • Deutscher Unternehmer droht Haft wegen Steuerbetrugs beim Villenverkauf auf Mallorca

    Deutscher Unternehmer droht Haft wegen Steuerbetrugs beim Villenverkauf auf Mallorca

    Das Oberlandesgericht in Palma hat die Verhandlung gegen einen deutschen Unternehmer abgeschlossen, der in den Vereinigten Arabischen Emiraten lebt. Das Gericht muss nun das Urteil fällen. Dem Angeklagten wird Steuerhinterziehung in Höhe von 630.000 Euro vorgeworfen, die beim Verkauf einer Luxusimmobilie in der Villengegend Son Vida oberhalb von Palma begangen wurde. Es wird ihm vorgeworfen, keine Körperschaftsteuer gezahlt zu haben. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren sowie eine Geldstrafe von 1,8 Millionen Euro.

    Der Unternehmer nahm nicht persönlich am Prozess teil, sondern verfolgte ihn per Videokonferenz. Ursprünglich war auch sein früherer Anwalt angeklagt, der als Geschäftsführer der Firma fungierte, über die das Haus erworben und später gewinnbringend verkauft wurde. Die Anklage gegen den Anwalt wurde jedoch fallengelassen, nachdem die Staatsanwaltschaft ihn entlastete, da er keine Kontrolle über die Finanzen der Gesellschaft hatte und mehrfach schriftlich an die Steuerpflicht erinnert hatte.

    Das Immobilien wurde 2007 über die Firma „Protagas Mallorca“, eine Tochtergesellschaft einer Holding mit Sitz in der Schweiz, gekauft. Der Kaufpreis betrug 3,4 Millionen Euro, finanziert durch ein Bankdarlehen. Fünf Jahre später wurde die Villa für sechs Millionen Euro an ein Unternehmen verkauft, dessen Eigentümer später wegen Betrugs verhaftet wurde. Der Angeklagte versuchte, die Verantwortung auf seinen früheren Anwalt abzuwälzen, und argumentierte, die Steuern seien geringfügig gewesen. Zudem beantragte er die Reduzierung der Gewinne durch die Anrechnung fragwürdiger Ausgaben, darunter Strafzettel, das Gehalt einer Haushaltshilfe und Renovierungskosten, die nur anhand von Fotos ohne Belege geschätzt wurden.

    Der Unternehmer, der zuvor im Bau und Verkauf von Einkaufszentren tätig war, befindet sich derzeit in Saudi-Arabien, weil er dort Schulden nicht begleichen kann. Die Staatsanwaltschaft sieht den Steuerbetrug als erwiesen an und fordert neben der Haftstrafe auch eine Geldbuße. Das Urteil wird in Kürze erwartet.