Die Fischertradition der Familie Fuster in Cala Ratjada hat ein unrühmliches Ende gefunden. Am Hafen von Cala Ratjada verstummt das geschäftige Treiben der Fischerboote, da die Familie Fuster, eine der ältesten Fischerfamilien der Region, ihre Tätigkeit beendet hat. Die Entscheidung fiel inmitten der aktuellen Herausforderungen, denen traditionelle Handwerksberufe auf Mallorca begegnen, insbesondere dem Mangel an Nachwuchs.
Pere Andreu Fuster Forteza, der Ende des 19. Jahrhunderts die Familientradition begründete, legte den Grundstein für eine lange Fischereisaga. Zusammen mit der Familie Morey war er einer der ersten, die sich auf die Fischerei in Cala Ratjada spezialisierten. Sie verließen das Nachbardorf Capdepera und siedelten sich an neu vermessenen Grundstücken am Strand an. Im Laufe der Jahre führten seine Nachkommen die Tradition fort, bis schließlich Manuel Fuster Lareu, der in frühen Jahren Kapitän der ‚Hispaniola‘ wurde, die letzte Generation der Fischerlinie bildete.
Ende der traditionellen Fischersaga auf Mallorca
Manuel Fuster Lareu hinterließ die Fischereitradition seinen Söhnen Pedro und Joan, die mit der ‚Hispaniola Dos Mil‘, einem modernen Boot mit umfassender Ausstattung, die Familientradition fortführten. Doch Joans schwere Krankheit in diesem Jahr zwang die Familie, frühzeitig in den Ruhestand zu gehen. Ohne Aussicht auf Nachfolger gaben sie den Fischerberuf auf, da auch Joans Töchter sich gegen eine Fortführung der Fischerei entschieden haben.
Der Hafen von Cala Ratjada verliert damit nicht nur eine historische Familie, sondern einen Teil seines traditionell geprägten Stadtbildes. Die Familie hofft, dass andere Familien in der Region die Tradition in ihren Reihen weiterführen oder neue Menschen für die Leidenschaft zur Fischerei gewinnen können. Das alte Schiff, die ‚Hispaniola 2000‘, steht nun zum Verkauf – ein stummer Zeuge vergangener Zeiten und Traditionen.
Mit dem Ende der Fischerlinie der Familie Fuster stellt sich auch die Frage, wie der Beruf des Fischers in einer sich wandelnden Welt bestehen kann. Ohne Nachwuchs wird es immer schwieriger, das Wissen und die Erfahrung der alten Generation weiterzugeben. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass die Tradition durch neue Enthusiasten ein Fortbestehen finden wird.
									 
					



















