Der Tourismussektor auf den Baleareninseln Mallorca und Menorca steht in diesem Sommer vor erheblichen Herausforderungen, die sowohl aus veränderten Besucherprofilen als auch aus externen Einflüssen resultieren. Laut Onofre Fornés, Präsident von Adopuma, leidet der Bereich der Strandbetriebe auf Mallorca – insbesondere in Playa de Muro, Can Picafort und Cala Millor – unter rückläufigen Einnahmen, höheren Betriebskosten und einer gedämpften Nachfrage nach ergänzenden Dienstleistungen wie Liegestühlen, Sonnenschirmen und nautischen Aktivitäten. Ein entscheidender Faktor ist der signifikante Anstieg der Hotel- und Flugpreise, der insbesondere Strandurlauber, welche zu den durchschnittlichen Ausgebern zählen, in ihrem Konsumverhalten einschränkt. Zusätzlich beeinträchtigen aus Sicht von Fornés „irresponsible negative Botschaften gegen den Tourismus“ das Image Mallorcas negativ und wirken sich direkt auf die Umsätze des Sektors aus.
Parallel dazu steht auf Menorca der Einfluss des All-Inclusive-Modells in der Kritik. Laut Vertretern wie Virturme hat sich dieser Tourismustyp, obwohl mit einem geringeren positiven wirtschaftlichen Effekt auf die Insel verbunden, in entscheidenden Monaten stark ausgeweitet. Restaurants, die als wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Lage im Sommer zählen, berichten von einem dramatischen Nachfragerückgang im Juli, mit Beschreibungen wie „sehr langsam“, „viel schlechter als im Vorjahr“ oder gar „katastrophal“. Die vermehrte Buchung von All-Inclusive-Angeboten verändert das Besucherverhalten und senkt die Ausgaben in lokalen Betrieben außerhalb der Hotels erheblich.
Interessanterweise zeigt eine Analyse von TravelSupermarket, dass Mallorca trotz dieser Probleme zu den günstigsten All-Inclusive-Sommerreisezielen 2025 zählt und die Nachfrage nach All-Inclusive-Urlauben weiterhin hoch ist. Dies steht im Kontrast zu manchen Aussagen aus der lokalen Tourismusszene, die einen Rückgang des All-Inclusive-Angebots und dessen Bedeutung wahrnehmen. Insgesamt verdeutlichen die aktuellen Entwicklungen eine komplexe Situation: Während der Sektor von der anhaltenden Beliebtheit des All-Inclusive-Konzepts profitiert, leiden gleichzeitig viele traditionelle Servicebereiche unter den veränderten Konsumgewohnheiten und einer allgemeinen Unsicherheit unter Touristen, insbesondere aus wichtigen Quellmärkten wie Deutschland.