Eine umfangreiche Untersuchung im Nationalpark Cabrera hat den dramatischen Rückgang von Haien und Rochen in den Gewässern der Balearen dokumentiert. Die Studie der balearischen Regierung, durchgeführt in Zusammenarbeit mit Organisationen wie Shark Med und der Stiftung Save the Med, verdeutlicht die kritische Situation dieser Tierarten. Erstmals gelang dabei die Sichtung eines lebenden Glatthais.
Mithilfe moderner Technologien wie BRUV-Systemen und Umwelt-DNA-Analysen erfassten die Forscher über zwei Jahre hinweg die Artenvielfalt. Sie identifizierten zwölf Rochen- und fünf Haiarten, allerdings in alarmierend geringer Zahl. Besonders das nahezu vollständige Verschwinden großer Fische zeigt den besorgniserregenden ökologischen Zustand der Region.
Große pelagische Haie fast vollständig verschwunden
Die Daten belegen, dass die großen pelagischen Haie in den balearischen Gewässern praktisch nicht mehr vorkommen. Gabriel Morey, wissenschaftlicher Leiter von Save the Med, mahnte dringende Schutzmaßnahmen an. Die balearische Regierung und die beteiligten Organisationen stufen die Gesundheitsindikatoren des marinen Ökosystems als besorgniserregend ein. Die Ausweitung der Untersuchungen auf weitere Gebiete soll präzisere Daten liefern und die Entwicklung wirksamer Schutzstrategien ermöglichen.
Zu den bedeutenden Ergebnissen zählt auch der erstmalige Nachweis des vom Aussterben bedrohten Weißen Rochens im Mittelmeer. Zudem wurden drei Mantarochen mit Satellitensendern ausgestattet, um ihre Wanderbewegungen zu erforschen. Anna Torres, balearische Generaldirektorin für Umwelt, betonte, dass trotz einzelner Fortschritte noch erhebliche Anstrengungen nötig seien, um die marinen Arten in einen nachhaltigen Zustand zu bringen.
Fortführung und Intensivierung der Schutzmaßnahmen geplant
Die Forschungsergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit verstärkter Maßnahmen zum Erhalt der maritimen Biodiversität auf den Balearen. Ziel ist eine konsequentere Durchsetzung von Umweltschutzmaßnahmen und eine breitere Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Angesichts der Bedeutung des marinen Lebens für das ökologische Gleichgewicht der Region wird das Projekt weiter finanziert und ausgebaut.
Die balearischen Behörden wollen die gewonnenen Erkenntnisse in konkrete Maßnahmen überführen, um das Gleichgewicht der Meeresbewohner zu sichern und den negativen Trend umzukehren.










