Wilde Ziegen haben auf Mallorca zu ernsten Umweltproblemen geführt. Die Ziegen, die in großen Teilen der Insel anzutreffen sind, stammen zumeist von verwilderten Hausziegen ab, was die Verbreitung und die Kontrolle ihrer Population erschwert. Oriol Domènech, ein Forstwirt, erklärt, dass die Ziegen ähnlich aussehen wie ihre wildlebenden Vorfahren, jedoch Verhalten und Lebensraum stark beeinflussen. Toni Muñoz von der Umweltschutzgruppe GOB bekräftigt, dass vor allem die Vegetation unter dem Druck der Ziegen leidet.
Das Problem der Ziegen auf Mallorca
Eine genaue Anzahl der Ziegen ist unbekannt, jedoch arbeitet die balearische Regierung aktuell an einer Erhebung der tatsächlichen Population. Es wird geschätzt, dass zwischen 15.000 und 40.000 Tiere auf der Insel leben. Einige Regionen, etwa um den Puig Major, sind besonders betroffen, da endemische Pflanzenarten bedroht sind und Wiederaufforstungsprojekte behindert werden.
Die Jagd, sowohl aus privatem Interesse als auch aus Gründen der Populationskontrolle, ist erlaubt, jedoch nur unter spezifischen Bedingungen. Der Inselrat und das balearische Umweltministerium zeigen unterschiedliche Interessen bezüglich der Ziegenjagd, wobei letzteres auf den Erhalt der Biodiversität achtet.
Strategien zur Populationskontrolle
Die Kontrolle und Bejagung der Tiere gestaltet sich als äußerst komplex, da viele Landbesitze in Privatbesitz sind und nur unzureichende Zugänge bieten. Forstwirt Domènech betont, dass effektive Maßnahmen und mehr Ressourcen sowie politische Unterstützung nötig sind, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Muñoz schlägt vor, unkooperative Landbesitzer für Maßnahmen zur Bevölkerungskontrolle finanziell in die Verantwortung zu nehmen.
Die Wildziegenjagd auf den öffentlichen Landgütern des Inselrats wurde initiiert, jedoch bleibt der tatsächliche Nutzen unklar. Die Fincas sind häufig Erholungsräume für Bürger, was die Initiative kritisch erscheinen lässt. Domènech bezweifelt die langfristige Effizienz der vorgeschlagenen Maßnahmen.










