Die drohende Mietpreisexplosion auf Mallorca versetzt viele Haushalte in Sorge. Nach Berechnungen des spanischen Sozialministeriums müssen über 24.000 Haushalte auf den Balearen im Jahr 2026 mit drastisch steigenden Mietkosten rechnen. Die zu erwartende Erhöhung beträgt durchschnittlich 383 Euro pro Monat – das entspricht rund 4.600 Euro jährlich und stellt eine erhebliche finanzielle Belastung für Mieter dar. Zum Vergleich: Spanienweiter Durchschnitt liegt die Mehrbelastung bei 1.735 Euro im Jahr.
Diese drastische Entwicklung hat ihre Ursache darin, dass zahlreiche Mietverträge im Jahr 2021 abgeschlossen wurden, als die Preise pandemiebedingt auf niedrigerem Niveau lagen. Mit dem Auslaufen dieser Verträge stehen Mieter nun vor einer signifikanten finanziellen Herausforderung. Der Immobilienverband API der Balearen bezweifelt die Regierungszahlen und rechnet mit monatlichen Erhöhungen von bis zu 500 Euro.
Mietpreisbremse von Regionalregierung abgelehnt
Die politische Debatte über mögliche Gegenmaßnahmen läuft auf Hochtouren. Die balearische Regionalregierung unter Führung der konservativen Volkspartei (PP) lehnt eine Mietpreisbremse ab. Regierungschefin Marga Prohens argumentiert, eine solche Maßnahme würde den Wohnraum weiter verknappen. Stattdessen setzt die Regierung auf alternative Maßnahmen wie die Förderung des Baus öffentlich geförderten Wohnraums.
Vermieter könnten Mieterschutzgesetze umgehen, indem sie auslaufende Verträge nicht verlängern. Dadurch wären Neuvermietungen zu deutlich höheren Preisen möglich. Der Wohnungsmarkt auf Mallorca bleibt extrem angespannt. Viele Familien sehen sich gezwungen, neue Wege zu gehen – etwa durch die Gründung von Wohngemeinschaften.
Wachsende soziale Spannungen befürchtet
Der Druck auf Mieter in der Region ist enorm gestiegen. Viele müssen alternative Wohnkonzepte in Betracht ziehen oder riskieren eine Kündigung. Immobilienexperten teilen die Befürchtung, dass die Erhöhungen noch extremer ausfallen könnten. Die Sorge wächst, dass die aktuelle Entwicklung zu einer Verschärfung der sozialen Spannungen auf den Inseln führt.










