Auf den Balearen hat sich die Zahl der Ankünfte von Migranten über das Meer dramatisch erhöht. In weniger als 48 Stunden erreichten nahezu 300 Personen die Inseln. Die Mehrheit stammte aus Nordafrika und den Ländern südlich der Sahara. Der erste Vorfall ereignete sich am frühen Dienstagmorgen, als 13 Menschen südlich von Cabrera gerettet wurden. Weitere Rettungsaktionen folgten sowohl auf Mallorca als auch auf Formentera.
Besonders die Betreuungsstrukturen für unbegleitete Minderjährige sind stark belastet. Aktuell werden 745 Jugendliche betreut – die Kapazität ist damit weit überschritten. Der Generaldirektor für Immigration, Manuel Pavón, fordert dringliche Maßnahmen seitens des spanischen Staates, um den Druck zu mindern und eine angemessene Aufnahme der Migranten sicherzustellen.
Balearenregierung fordert nationale Unterstützung
Pavón betonte die Notwendigkeit einer koordinierten Reaktion auf nationaler Ebene. Zwischen dem 9. und 11. Dezember trafen 401 Personen mit 24 Booten ein. Die Balearen stehen damit vor einer der stärksten Migrationskrisen der letzten Jahre. Die Inselregierung fordert die Aufstockung von Polizeiressourcen, beschleunigte Verfahren für unbegleitete Minderjährige und die Unterstützung durch Frontex.
Die Lage wird zusätzlich durch das Aussetzen Spaniens bei der Abstimmung des EU-Migrationspakts verschärft. Das zögerliche Handeln der Regierung wird kritisiert, da alle anderen EU-Staaten zugestimmt hatten.










