Vor der Kathedrale von Palma auf Mallorca haben Menschenmassen am Montag erneut die umstrittenen Kutschpferde diskutiert. Seit Jahren gehören die Pferdekutschen zum Stadtbild Palmas, doch die Debatte über ihren Einsatz bleibt hitzig. Befürworter vergleichen die Kutschen mit Taxis, während Tierschützer ein Ende dieser Tradition fordern.
Die Kutschen sind über die Stadt verstreut und gehören mehreren Familien, die seit Generationen im Geschäft sind. Venancio Vargas, ein 23-jähriger Fahrer, verteidigt die Kutschen: Sie sind reguliert, die Arbeitszeiten der Pferde seien begrenzt und es gebe regelmäßige tierärztliche Kontrollen. Dennoch kommt es immer wieder zu Vorfällen, die Debatten anheizen.
Pferdekutschen in Palma in der Kritik
Jüngst brach ein Pferd in Palmas Innenstadt zusammen und es gab Berichte über verletzte Tiere. Tierschutzorganisationen organisieren regelmäßig Protestaktionen. Sie fordern die Abschaffung der Kutschen, einige Kutscher sind sogar bereit, auf Elektroantrieb umzusteigen. Die Diskussion reicht bis in die Stadtpolitik, wo bisherige Pläne, die Kutschen durch Elektrofahrzeuge zu ersetzen, ins Stocken geraten sind.
Touristen bleiben fasziniert. Zwei argentinische Frauen bemerkten, dass Kutschfahrten in ihrem Land längst verboten sind. Die deutsche Urlauberin Marie machte Fotos, würde jedoch nie einsteigen und kritisiert das Verhalten der Tiere als widersprüchlich. Touristen aus Österreich fanden die Erfahrung teuer und kurz.
Während die Tierschützer ein Verbot fordern, bleibt die Zukunft der Kutschpferde in Palma ungewiss. Die Politik hat die entscheidende Wende bisher vermieden, was den Fortbestand dieser touristischen Attraktion sichert, wenn auch unter ständiger Beobachtung und Kritik.