Die NASA hat in einem neuen Bericht aufgezeigt, welche Gebiete bis zum Jahr 2050 aufgrund des Klimawandels potenziell unbewohnbar werden könnten. Die Forscher nutzten den sogenannten Feuchtkugeltemperatur-Index, um gefährdete Regionen zu identifizieren. Dieser Index ist entscheidend, da eine Temperatur über 35 °C für sechs Stunden tödlich für den menschlichen Körper sein kann, da er die Temperaturregulation stört.
Colin Raymond, Forscher am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Südkalifornien, erläutert, dass sich die extremen Werte des Hitzestresses in den letzten 40 Jahren verdoppelt haben und dies voraussichtlich anhalten wird. Sein 2020 in Science Advances veröffentlichter Bericht zeigte, dass die Feuchtkugeltemperaturen weltweit steigen.
Feuchtkugeltemperatur und gefährdete Regionen
Orte wie Pakistan und der Golfstaaten verzeichneten seit 2005 extreme Feuchtkugelwerte, die den kritischen Schwellenwert überschritten. Auch Gebiete rund um das Rote Meer und Teile Brasiliens könnten in Zukunft unbewohnbar werden, während Regionen im Osten Chinas bereits im Sommer 40 Grad erreichen. In den USA könnten Staaten im Mittleren Westen wie Arkansas, Missouri und Iowa in den kommenden 50 Jahren ebenfalls kritische Werte erreichen.
Die von NASA-Satelliten gesammelten Daten, darunter der Atmosphärische Infrarotsensor (AIRS) und das ECOSTRESS-Experiment an der Internationalen Raumstation, helfen bei der Analyse und Vorhersage dieser extremen Wetterereignisse. Der Bericht schließt mit einem düsteren Ausblick, dass der Klimawandel diese Regionen zunehmend unbewohnbar für Menschen machen wird.
Der globale Klimawandel ist kein Problem der Zukunft, sondern bereits jetzt Realität. Gletscherschmelze, früheres Brechen von Fluss- und Seeeis sowie veränderte geografische Verteilungen von Pflanzen und Tieren sind bereits beobachtbare Phänomene. Die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sind gravierend, einschließlich vermehrter Hitzeschläge und Gesundheitsprobleme wie Nieren- und Herzkrankheiten.
Auswirkungen des Klimawandels auf Wirtschaft und Migration
Der Klimawandel trifft zudem ökonomische Bereiche stark, insbesondere die Landwirtschaft, da Hitzebelastung und Trockenheit den Boden und Pflanzen schädigen. Auch Massenzuwanderungen könnten durch das Streben nach sichereren Lebensräumen ausgelöst werden, was potenziell zu sozialen Konflikten führen kann. Die NASA warnt vor einer Zunahme von extremen Hitzeereignissen bis zum Ende des Jahrhunderts, wenn die Treibhausgasemissionen nicht eingedämmt werden.