Die Diskussion über die Begrenzung von Immobilienkäufen auf den balearischen Inseln, insbesondere durch ausländische Investoren, hat an Intensität gewonnen. Eine eigens dafür eingerichtete Kommission untersucht derzeit die Möglichkeiten und Auswirkungen eines solchen Vorhabens. Dabei werden sowohl die rechtlichen Rahmenbedingungen als auch die potenziellen Marktveränderungen analysiert. Erste Ergebnisse erwartet die Kommission bis Ende 2026.
Der spanische Politiker Salvador Illa plant, diese Maßnahmen temporär und auf Gebiete mit angespanntem Wohnungsmarkt zu beschränken – primär im Zusammenhang mit Mietwohnungen. Experten auf den Balearen, wie Alejandro Del Campo und José Miguel Artieda, sehen in dem Vorhaben jedoch verfassungsrechtliche und wirtschaftliche Probleme. Sie argumentieren, dass solche Maßnahmen gegen das Prinzip des freien Kapitalverkehrs innerhalb der EU verstoßen und negative Auswirkungen auf den Mietmarkt haben könnten.
Verfassungsrechtliche Bedenken und Marktauswirkungen
Der Immobilienrechtsexperte Alejandro Del Campo weist darauf hin, dass das Vorhaben möglicherweise gegen europäisches Recht verstößt. Ähnlich äußert sich Daniel Arenas, Präsident des balearischen Immobilienverbands ABINI. Er betont, dass Marktinterventionen oft die Verfügbarkeit von Mietwohnungen verringern und die Preise in die Höhe treiben. Stattdessen sollten die Bauaktivitäten gefördert werden, um das Angebot zu erhöhen.
Auf den Balearen und den Kanarischen Inseln machen Nicht-Residenten fast 30 Prozent der Hauskäufe aus – häufig für Ferienwohnungen oder als Investition. Die Forderungen nach Einschränkungen beim Erwerb von Immobilien durch Ausländer wachsen, um die lokalen Wohnungsprobleme in den Griff zu bekommen.
Neubauten und steigende Finanzierungskosten
Ein Bericht von Asufin zeigt, dass nur 15 Prozent der Immobiliengeschäfte Neubauten betreffen. Auch die Finanzierung dieser Immobilien ist von steigenden Zinssätzen geprägt, die im Schnitt bei 3,12 Prozent liegen. Die Belastung durch Hypotheken nimmt weiterhin zu, was sich vor allem bei jungen Käufern stark bemerkbar macht.










