Richter auf Mallorca haben am Donnerstag ein Geschworenenverfahren aufgehoben, das sich mit einem in Porto Cristo in einen Müllcontainer geworfenen Neugeborenen befasst. Grund dafür sind erhebliche Zweifel an der Qualifikation des gerichtlich bestellten Gutachters. Die Richterin ordnete ein neues Ermittlungsverfahren an, um die Qualifikation zu überprüfen.
Der umstrittene Gutachter hatte ausgesagt, das Kind sei tot geboren. Diese Aussage steht im Widerspruch zu forensischen Untersuchungen, die belegen, dass das Mädchen lebend zur Welt kam und an einer Herz-Kreislauf-Störung starb, verursacht durch mangelnde medizinische Versorgung und ein Schädeltrauma. Der Prozess wird vollständig neu aufgerollt, inklusive eines neuen Geschworenengerichts.
Prozess in Porto Cristo im Fokus
In der Anklage sitzen die Mutter des Kindes sowie deren Bruder und Schwester. Ihnen wird vorgeworfen, das Kind am 3. November 2023 in der 27. Schwangerschaftswoche in einen Müllcontainer geworfen zu haben. Laut Staatsanwaltschaft geschah dies, obwohl sie wussten, dass das Kind lebte. Die Anklage fordert für die Mutter und den Bruder lebenslange Haft.
Die Schwester der Mutter wird beschuldigt, trotz der kritischen Lage des Babys nichts gegen die Tat unternommen zu haben. Die Fortsetzung des Prozesses wird mit einem neuen Gutachter erwartet.




















