In der Altstadt von Palma de Mallorca wurde eine umstrittene Maßnahme ergriffen, um Drogenabhängige von bestimmten Straßenbereichen fernzuhalten. Unbekannte haben in der Gasse Volta de’n Reus, die zur Straße Sindicat führt, Leisten mit Stacheln installiert. Diese Aktion wurde von der Gruppe für Sofortige Intervention der Lokalpolizei bemerkt, die den Bereich umgehend absperrte. Die Polizei warnte in sozialen Netzwerken, dass diese Stacheln nicht nur für die Drogenabhängigen gefährlich sind, sondern auch eine ernsthafte Gefahr für die Allgemeinheit darstellen, insbesondere für Kinder, die in der Nähe spielen oder vorbeigehen.
Die Altstadt von Palma ist seit langem ein Brennpunkt für Drogenkonsum und -handel. Anwohner berichten von einem Anstieg von Müll, Spritzen und einem allgemeinen Gefühl der Unsicherheit in den engen Gassen, die oft von Abhängigen als Rückzugsorte genutzt werden. Trotz der Bemühungen der Behörden, die Situation durch regelmäßige Polizeikontrollen, Präventionskampagnen und Hilfsangebote zu verbessern, fühlen sich viele Anwohner nicht ausreichend unterstützt und greifen zu extremen Maßnahmen wie der Installation von Stacheln.
Experten, darunter Sozialarbeiter, warnen jedoch davor, dass solche Maßnahmen keine nachhaltige Lösung darstellen. Sie argumentieren, dass Stacheln und ähnliche Abschreckungsmaßnahmen das Problem lediglich verlagern und die Gefahren für alle Beteiligten erhöhen. Stattdessen fordern sie eine kontinuierliche Arbeit an langfristigen Lösungen, die sowohl den Drogenabhängigen als auch den Anwohnern zugutekommen.