Die konservative Balearen-Regierung hat die Debatte über die Unterrichtssprache auf Mallorca erneut angefacht. Am Montag, dem 3. November, kündigten sie an, die kastilische Sprache, bekannt als Spanisch, als Verkehrssprache im Schulwesen einzuführen. Dies solle die offizielle Anerkennung der Sprache neben dem Katalanischen sicherstellen.
Diese Initiative stieß auf erheblichen Widerstand seitens der Katalanisch-Lobby Obra Cultural Balear (OCB), die die Oppositionsparteien aufforderte, die Debatte im Parlament am Dienstag, dem 4. November, abzulehnen. Die Sozialisten (PSOE) und die Öko-Partei Més per Mallorca stimmten dem jedoch nicht zu und forderten eine parlamentarische Diskussion.
Balearen: Sprachpolitik und Symbolpolitik
Analysten betrachten diesen Schritt der regierenden Volkspartei (PP) vor allem als symbolpolitischen Akt, um die Beziehungen zu ihrem potentiellen Bündnispartner, der rechtsextremen Vox, zu stärken. Die Vox-Partei hat ihre eigenen Gesetzesinitiativen zur Sprache im Bildungswesen vorgelegt, die über die Vorschläge der PP hinausgehen. Sie fordert die Abschaffung des Decret de Mínims, das vorschreibt, dass mindestens 50 Prozent des Unterrichts auf Katalanisch stattfinden müssen, sowie die Überwachung der Lehrer, um sicherzustellen, dass davon nicht abgewichen wird.
Obwohl die PP versucht, sich Vox anzunähern, ist es unwahrscheinlich, dass diese Schritte als ausreichend betrachtet werden. Die Vox-Partei sieht die Bekämpfung der katalanischen Sprache als eines ihrer Hauptprojekte an und betrachtet den Vorschlag der PP als nicht ausreichend radikal.
Bildungspolitik auf den Balearen
Die Bemühungen, das Spanische als offizielle Verkehrssprache im Bildungssystem zu verankern, sind nicht neu. Bereits im Jahr 2022 versuchte die damalige linke Balearen-Regierung, diesen Schritt zu unternehmen. Allerdings scheiterte die Initiative aufgrund politischen Streits innerhalb der linken Koalition, insbesondere mit Més per Mallorca. Dadurch wurde schließlich keine Verkehrssprache im Gesetz festgelegt.
Bisher bleibt das Decret de Mínims sowie die Entscheidungshoheit der Schulen über die Unterrichtsgestaltung maßgeblicher als eine offizielle Verkehrssprache. Die anstehenden Debatten könnten nun klären, ob sich daran in naher Zukunft etwas ändern wird.




















