Das Mittelmeer erwärmt sich derzeit 20 % schneller als der globale Durchschnitt, was erhebliche ökologische und sozioökonomische Auswirkungen hat. Über 50 % der kommerziellen Fischbestände in der Region sind überfischt, was zu einer Bedrohung der Biodiversität und des Gleichgewichts der Gemeinschaften führt, die auf Fischerei und Tourismus angewiesen sind. Die internationale Gemeinschaft erkennt zunehmend, dass reine Naturschutzmaßnahmen nicht ausreichen, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Stattdessen ist eine aktive Regeneration der degradieren Ökosysteme notwendig, um deren ökologische Funktionen wiederherzustellen und die Resilienz gegenüber dem Klimawandel zu stärken.
Dieses zukünftige Entwicklungsmodell wird als regenerative Entwicklung bezeichnet. Im Gegensatz zur nachhaltigen Entwicklung, die negative Auswirkungen zu minimieren versucht, zielt regenerative Entwicklung darauf ab, einen positiven Nettoeffekt auf Ökosysteme, Gemeinschaften und Wirtschaften zu erzielen. Hierbei ist es nicht ausreichend, lediglich Schäden zu reparieren; es bedarf einer grundlegenden Transformation menschlicher Lebensweisen, umfassender Umweltbildung von frühester Kindheit an sowie einer neuen inklusiven Beziehung zwischen Mensch und Natur, insbesondere in marinen Umgebungen.
Unterwasser-Gärten International (UGI) ist eine Pionierorganisation im Bereich der marinen Wiederherstellung, die diesen umfassenden Ansatz verfolgt. UGI kombiniert regenerative Lösungen mit angewandter Wissenschaft, ökologischem Design, Bildung und Biotechnologie. Ihre Arbeit geht über den bloßen Aufbau mariner Strukturen hinaus. Sie entwickeln transformative Projekte, die ökologische Regeneration mit sozialer, territorialer und wirtschaftlicher Transformation verbinden, um die Herausforderungen des sich schnell erwärmenden Mittelmeers wirkungsvoll anzugehen.