Bei einem Schleuserprozess auf den Balearen hat die Staatsanwaltschaft gegen zwei Männer Anklage erhoben, die 16 Migranten über das Mittelmeer von Algerien nach Formentera gebracht haben sollen. Die Angeklagten Fethi B. (25) und Mohamed H. (24) stehen vor Gericht, weil sie die Fahrt bei gefährlichen Bedingungen ohne Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt haben sollen.
Die Balearen werden zunehmend zum Zugangspunkt für Migranten aus Afrika, die versuchen, die Europäische Union zu erreichen. Trotz der Kritik der Balearen-Regierung an der Zentralregierung in Madrid, wurden in diesem Jahr bereits 69 Schleuser festgenommen.
Fluchtweg Balearen: Herausforderung für die Justiz
Die Überfahrt, die von der Hauptstadt Algier ausging, fand in einem kleinen Boot statt. Die Passagiere zahlten knapp 1.000 Euro für die gefährliche Überfahrt, bei der keine Schwimmwesten und keine Verpflegung vorhanden waren. Die Staatsanwaltschaft fordert sieben Jahre Haft für die beiden Algerier, weil sie die Menschen in Lebensgefahr gebracht haben.
Die Angeklagten bestreiten die Vorwürfe und erklären, Mitglieder des Schleusernetzwerks seien die Zeugen der Anklage, die an Bord waren. Während des Prozesses wurden Videoaufnahmen gezeigt, die die Angeklagten beim Steuern des Bootes zeigen sollen. Ein Urteil wurde bei Redaktionsschluss noch nicht gefällt.
Der Fall auf den Balearen zeigt die Herausforderungen im Kampf gegen Schleusernetzwerke, die das Leben vieler gefährden, die auf der Suche nach einer besseren Zukunft sind.




















