Erwin Hubert hat als junger Wiener maßgeblich die erste große Tourismuskampagne Mallorcas beeinflusst. Im Jahr 1903 stieg er in Wien in den Zug und folgte einem Angebot als Assistent von Erzherzog Ludwig Salvator, bei dem er seine Leidenschaft für die Malerei entdeckte. In der Ausstellung „Erwin Hubert – Maler im Paradies?“ werden seine Werke in Palma gezeigt. Hubert prägte als Postkartenkünstler den Tourismus der Insel maßgeblich.
Mallorca und der Einfluss Huberts
Erwin Hubert nutzte ab 1919 die Gelegenheit, um sich vollständig der Malerei zu widmen. Auf den Ländereien seines verstorbenen Mentors auf Mallorca entwickelte er sich zu einem gefragten Maler, insbesondere für Postkartenmotive, die bis heute nachgedruckt werden. Sein postimpressionistischer Stil wurde zwar von vielen Kunstströmungen seiner Zeit abgelehnt, doch die mallorquinische Landschaft fand breite Anerkennung.
Dennoch musste Hubert persönliche Herausforderungen bewältigen. Seine Familie, die ursprünglich mit ihm nach Mallorca gezogen war, kehrte aufgrund der bescheidenen Lebensverhältnisse auf der Insel nach Wien zurück. Er selbst blieb auf Mallorca und widmete sich weiter der Malerei, die ihn zunehmend bekannt machte.
Huberts Lebenswerk auf Mallorca
Die Arbeiten von Erwin Hubert werden nun in Palma ausgestellt. Sie reflektieren nicht nur die Natur, sondern auch die Spannung zwischen Kunst und Wahrheit, wie ein prominentes Beispiel mit einem versetzten Baum zeigt. Sein Enkel Rainer Hubert beschreibt, wie der Künstler durch die Kommerzialisierung der Landschaft zur Förderung des Tourismus beitrug, dies jedoch nicht voraussehen konnte. Der Übergang von natürlicher Schönheit zu touristischer Attraktion wurde auch von Erwin Hubert kritisch gesehen.
Erwin Hubert starb 1963, doch seine posthumen Beiträge zur kunsthistorischen und touristischen Wahrnehmung Mallorcas leben weiter. Buch und Ausstellung ehren das Vermächtnis eines Mannes, der einst als junger Assistent nach Mallorca kam und die Insel nachhaltig prägte.