Mallorca bleibt Spitzenreiter in Spanien bei Zwangsräumungen. Zwischen Juli und September wurden auf den Balearen 210 Zwangsräumungen durchgeführt, wie der Generalrat der Justizstatistik mitteilt. Diese Zahl liegt um 8,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Weniger als ein Drittel der angeordneten Räumungen wurden tatsächlich vollstreckt.
Die Diskrepanz zwischen angeordneten und durchgeführten Zwangsräumungen hat mehrere Ursachen: überlastete Gerichte und gesetzliche Schutzmaßnahmen für besonders verletzliche Personen wie Alleinerziehende und Pflegebedürftige. Im letzten Quartal wurden lediglich 26 neue Zwangsvollstreckungsverfahren für Hypotheken eingeleitet, ein Rückgang von 16 Prozent. Die Klagen der Banken zur Vollstreckung hypothekarisch gesicherter Verbindlichkeiten stiegen hingegen um 6,4 Prozent.
Balearen mit höchster Rate bei Räumungen unrechtmäßig besetzter Gebäude
Die Balearen führen auch bei Verfahren zur Räumung unrechtmäßig besetzter Gebäude mit der höchsten Rate in Spanien. Die Statistik erfasst allerdings keine Verfahren von Banken, Unternehmen oder strafrechtliche Maßnahmen.
Mahnverfahren zur Schuldeneintreibung gingen um 70 Prozent zurück. Dies könnte auf die Einführung eines gesetzlich vorgeschriebenen Schlichtungsverfahrens zurückzuführen sein. Die Zahl der Privatinsolvenzen auf Mallorca stieg hingegen erheblich: Im dritten Quartal beantragten 471 Personen den Schuldenerlassmechanismus, ein Anstieg von 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.










