In Spanien haben private Universitäten im Bildungsbereich einen zunehmend großen Einfluss gewonnen. In den letzten 20 Jahren wurden im Land 24 neue private Universitäten gegründet, währenddessen keine neuen öffentlichen entstanden sind. Dies stellt eine radikale Entwicklung im Vergleich zu Deutschland dar, das über 108 öffentliche und nur 21 private Universitäten verfügt.
Auf Mallorca, das zur Region der Balearen gehört, sind zwei neue private Hochschulen in Planung: das Centro Universitario Beato Luis Belda und die Universidad de Mallorca, ein Projekt der bereits bestehenden Hochschule Adema. Diese Entwicklungen stehen im Kontext eines stark regulierten Hochschulmarkts, den die spanische Zentralregierung durch strenge neue Vorschriften jüngst erschwert hat. Ministerpräsident Pedro Sánchez äußerte Kritik an schnellen Gründungen, die er als „chiringuitos educativos“ bezeichnete, und führte Auflagen ein wie eine Mindestanzahl von Studierenden und Studienprogrammen, die eine Hochschule erfüllen muss.
Expansion der Adema auf Mallorca
Die geplante Universidad de Mallorca, ein Vorhaben der Adema, sieht sich insbesondere da es sich bereits in Genehmigung vor neuen gesetzlichen Bestimmungen befand, nicht denselben Hürden ausgesetzt. Aber auch hier stieß das Projekt auf Widerstand, als ein negativer Bescheid des spanischen Wissenschaftsministeriums eintraf. Dennoch bleibt Präsident Diego González optimistisch, da die Entscheidung letztlich bei der Balearen-Regierung liegt, die dem Projekt gegenüber aufgeschlossener scheint.
Adema, das sich seit 32 Jahren in Palma etabliert hat, begann zunächst als kleine Bildungseinrichtung für Zahnmedizin, ist jedoch inzwischen erheblich gewachsen. Geplant sind 14 Bachelor- und 7 Masterstudiengänge, die auf 3.500 Studenten wachsen sollen. González betont, dass Adema Angebote entwickeln wird, die sich von jenen der Balearen-Universität UIB unterscheiden, um den Konkurrenzdruck zu vermeiden und einen Mehrwert zu schaffen.
Die verschiedenen Campus der neuen Universität in Palmas Son Rossinyol, Coll d’en Rebassa und Inca sind bereits bestehende renovierte Gebäude, die von Adema genutzt werden, um die angebotene Bildungsinfrastruktur auszubauen.