Auf Mallorca, einer spanischen Insel, wurden kürzlich Maßnahmen zur Wasserrestriktion in einem Ferienort ergriffen, um die Wasserknappheit zu bewältigen. Die Gemeinde hat vorübergehend die Wasserversorgung für das Luxushotel La Residencia sowie die umliegenden Gebiete s’Empeltada, ses Coves de can Puigser, la Cala und die deutsche bewohnte Siedlung Llucalcari, einschließlich des Hotels Costa d’Or, unterbrochen. Diese Entscheidung betrifft auch Gebiete außerhalb des Gemeindegebiets entlang der Straße nach Soller.
Die Maßnahme ist eine Reaktion auf den hohen Wasserverbrauch, insbesondere in Llucalcari, wo allein die Einwohner täglich 200 Kubikmeter Wasser verbrauchen. Insgesamt liegt der wöchentliche Wasserverbrauch der Gemeinde Deià bei etwa 3300 Kubikmeter, von denen 37 Prozent per Lkw geliefert werden. Die großen Verbraucher in Llucalcari benötigen täglich rund 30 Kubikmeter Wasser. Aufgrund dieser hohen Nachfrage wurde die Versorgung in diesem Gebiet vorübergehend eingestellt, um die Ressourcen zu schonen.
Diese Wasserknappheit ist ein Zeichen für die zunehmenden Herausforderungen im Wassermanagement auf Mallorca, insbesondere in touristisch stark frequentierten Gebieten, die durch den hohen Wasserverbrauch der Hotels und der Bevölkerung belastet werden. Die Maßnahmen sind vorübergehend, sollen aber die nachhaltige Wasserversorgung der Region sichern und weitere Engpässe verhindern.
Neue Studien und Berichte zeigen, dass trotz der Wasserrestriktionen der Wasserverbrauch in Hotels auf Mallorca weiterhin hoch ist. Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 liegt der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch in Fünf-Sterne-Hotels bei fast 600 Litern, doppelt so hoch wie der Durchschnitt der Bevölkerung (306 Liter). Die meisten Hoteliers haben Wassersparmaßnahmen eingeführt, doch nur wenige nutzen fortschrittliche Technologien wie Infrarotarmaturen oder Regenwassernutzung. Der Wasserverbrauch in Hotels ist stark abhängig von der Sternekategorie, wobei in mittelklassigen Hotels etwa 140 Liter pro Gast möglich sind, in Fünf-Sterne-Häusern sogar 300 bis 400 Liter.
Die Corona-Pandemie hat den Einfluss des Tourismus auf den Wasserverbrauch deutlich gemacht. Während der Lockdowns sank der Wasserverbrauch in den touristischen Gemeinden um bis zu 74 %, während in Palma, der größten Stadt Mallorcas, der Rückgang nur bei etwa 16 % lag. Dieser Umstand wird durch den hohen Wasserverbrauch der ansässigen Bevölkerung erklärt, der den Rückgang in touristisch weniger frequentierten Gebieten ausgleicht. Zudem zeigt die Forschung, dass die Landwirtschaft kaum noch eine bedeutende Rolle im Wasserverbrauch auf Mallorca spielt.
Trotz der bestehenden Maßnahmen bleibt die Herausforderung bestehen, den Wasserverbrauch in der Tourismusbranche weiter zu reduzieren. Es besteht erhebliches Potenzial, den Wasserverbrauch in Hotels durch effizientere Technologien und Verhaltensänderungen deutlich zu senken, was angesichts der zunehmenden Wasserknappheit immer wichtiger wird.
Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit nachhaltiger Wassermanagementstrategien auf Mallorca, um die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten und die Umweltbelastung zu minimieren.