Die Balearen verzeichnen ein stetiges Wachstum ausländischer Arbeitskräfte, insbesondere im Gastgewerbe, das mit über 60.000 Beschäftigten den größten Anteil ausmacht. Zählt man Selbstständige hinzu, steigt diese Zahl um etwa 5.000. Weitere bedeutende Branchen mit ausländischen Arbeitnehmern sind das Baugewerbe mit 16.000 sowie der Einzelhandel und die Fahrzeugwartung mit 18.000 Beschäftigten. Die ausländischen Arbeitskräfte stammen überwiegend aus Italien, mit 23.169 Arbeitern an der Spitze, wobei viele von ihnen über argentinische Doppelpässe verfügen. Gefolgt werden sie von Marokkanern (15.101) und Deutschen (12.865). Die Beschäftigungsrate von Ausländern wächst dreimal so schnell wie die der spanischen Staatsbürger, wobei viele dieser Arbeitsplätze gering qualifiziert und gering bezahlt sind – Jobs, die von den einheimischen Bewohnern abgelehnt werden. Diese demografische Entwicklung erklärt das Bevölkerungswachstum auf den Balearen maßgeblich. Politiker der Inseln weisen auf Überbevölkerung hin und fordern deshalb mehr staatliche Investitionen in die Infrastruktur sowie eine verbesserte Finanzierungsregelung für die Balearen. Zudem hilft das starke Wachstum von gering qualifizierten und gering bezahlten ausländischen Arbeitskräften zu verstehen, warum die Balearen, die in den 1980er und Teilen der 1990er Jahre noch führend in Spanien beim Pro-Kopf-Einkommen waren, heute nur noch im Mittelfeld liegen.