Im Herbst 2024 bietet Spanien weiterhin komplexe, aber strategisch nutzbare Regelungen im Bereich der Erbschafts- und Immobilienbesteuerung, insbesondere auf den Balearen, Galizien und Katalonien. Laut einer aktuellen Beratung durch das deutsch-spanische Anwaltsbüro Dr. Stiff & Partner, veröffentlicht am 7. August 2025, sind die Fristen für die Deklaration und Zahlung der Erbschaftssteuer für Ausländer in Spanien nach wie vor streng geregelt. Innerhalb von sechs Monaten nach dem Todesdatum muss die Erbschaftssteuer deklariert und bezahlt werden, wobei eine Fristverlängerung durch den Anwalt beantragt werden kann. Bei Versäumnis drohen erhebliche Sanktionszuschläge, weshalb eine rechtzeitige und fachkundige Abwicklung essenziell ist.
Das Büro bietet umfassende Unterstützung bei der Abwicklung, auch ohne persönliche Anwesenheit, mittels notarieller Vollmacht oder Vertreter. Diese Flexibilität ist besonders wichtig, da die spanische Bürokratie komplex ist und sich auf unterschiedliche regionale Vorschriften stützt. Für Erben, die Immobilien in Spanien besitzen oder erwerben möchten, ergeben sich durch die aktuellen steuerlichen Rahmenbedingungen erhebliche Vorteile: So sind Übertragungen innerhalb der Familie, etwa durch vorweggenommene Erbschaften oder Schenkungen, steuerlich günstiger denn je. Die Freibeträge bei der Vermögenssteuer wurden auf bis zu drei Millionen Euro erhöht, was innerfamiliäre Übertragungen ohne Vermögenssteuer ermöglicht, insbesondere auf den Balearen, wo eine Vermögenssteuerbefreiung für Immobilienwerte bis zu 12 Millionen Euro besteht.
Die Steuerplanung sollte frühzeitig erfolgen, um den Generationenwechsel zu erleichtern und steuerliche Belastungen zu minimieren. Hierbei sind Modelle wie die Pflichtteilsverzichtsschenkung, innerfamiliäre Miteigentumsanteile oder die Nutzung von Firmenstrukturen empfehlenswert, um Steuern zu sparen oder zu vermeiden. Besonders bei höherwertigen Immobilien ist eine vorausschauende Planung vor dem notariellen Kauf ratsam, um spätere Probleme mit Schenkungs- oder Erbschaftssteuern zu vermeiden.
Die aktuellen Regelungen erlauben es, Immobilien auf den Balearen, in Galizien und Katalonien steuerlich effizient auf die nächste Generation zu übertragen. Die Gesetzgebung ist jedoch dynamisch, und es besteht die Gefahr, dass zukünftige Änderungen, etwa die Einführung einer einheitlichen Erbschaftssteuer, die derzeitigen Vorteile wieder einschränken könnten. Daher ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um Immobilienbesitz und Erbschaftsplanung zu optimieren, bevor sich die steuerlichen Rahmenbedingungen verschlechtern.
Insgesamt zeigt sich, dass die spanischen Steuerregelungen im Immobilien- und Erbschaftsbereich sowohl Chancen als auch Herausforderungen bieten. Eine professionelle Beratung ist unerlässlich, um die vielfältigen Möglichkeiten optimal zu nutzen und steuerliche Fallstricke zu vermeiden. Besonders für Eigentümer von Ferienimmobilien auf den Balearen ist die strategische Planung der Übertragung auf die nächste Generation ein zentraler Baustein, um langfristig Vermögen zu sichern und steuerliche Belastungen zu minimieren.