Die Insel Mallorca verzeichnet vermehrt Schlangenbeobachtungen, was vor allem auf höhere Temperaturen zurückzuführen ist, die die Aktivität und Nahrungssuche dieser Reptilien fördern. Die Schlangenpopulation auf Mallorca umfasst sowohl einheimische als auch eingeführte Arten. Zu den einheimischen Arten zählen die Viperine Wasserschlange und die falsche Glattnatter, während die Hufeisennatter, die Leberblässernatter und die Montpellier-Schlange von der Iberischen Halbinsel eingeführt wurden. Während diese Arten auf dem spanischen Festland unter Schutz stehen, gilt dieser Status nicht auf den Balearen. Deshalb empfiehlt das Konsortium für die Wiederherstellung der balearischen Tierwelt (COFIB), nicht-heimische Schlangen zu fangen und, wenn nötig, human zu töten.
Miquel Puig, Geschäftsführer von COFIB, erklärt, dass der Anstieg der Sichtungen im Sommer mit dem natürlichen Lebenszyklus dieser wechselwarmen Tiere zusammenhängt. Höhere Temperaturen erhöhen ihre Aktivität und Nahrungssuche. Zudem tragen verstärkte Ressourcen für die Schlangendetektion und eine wachsende öffentliche Sensibilisierung zu häufigeren Meldungen bei.
Zur besseren Artenbestimmung gibt COFIB folgende Merkmale an: Die Montpellier-Schlange ist bis zu zwei Meter lang, hat einen grünlichen oder grauen Rücken mit einem großen dunkelblauen Fleck auf der Vorderseite sowie einen gelblich-grünen Bauch und eine auffällige Schuppe über dem Auge. Die Hufeisennatter zeigt einen variablen Rücken mit schwarzen, sechseckartigen Flecken, einen gelb- bis orangen Bauch mit markanten Punkten und ein hufeisenförmiges Muster am Hals. Die Leberblässernatter besticht durch kleine dunkle Augen, einen hellen Rücken mit zwei parallelen dunklen Linien und eine Länge von bis zu 170 Zentimetern. Die Viperine Wasserschlange besitzt große Augen mit runden Pupillen, eine variierende Rückenfärbung von rötlich bis grau, eine Zickzacklinie auf dem Rücken und wird bis zu 95 Zentimeter lang. Die falsche Glattnatter ist mit einer Länge von 65 Zentimetern kleiner, hat kleine Augen mit vertikal ovalen Pupillen, graue oder cremefarbene Haut mit regelmäßigen dunklen Flecken und einen gelben oder rosa Bauch.
COFIB rät außerdem zum richtigen Verhalten bei Schlangenbegegnungen, um sowohl Menschen als auch Tiere zu schützen. Insgesamt zeigt die Entwicklung auf Mallorca, wie klimatische Veränderungen und menschliche Eingriffe das Vorkommen und die Wahrnehmung von Schlangen beeinflussen.