Der sozialistische Oppositionsführer auf den Balearen, Iago Negueruela, hat im Parlament heftige Kritik von der balearischen Präsidentin Marga Prohens einstecken müssen. Am Dienstag versuchte Negueruela, die Präsidentin in der Tourismuspolitik unter Druck zu setzen. Prohens wandte seine Kritik jedoch gegen ihn und griff die Sozialisten scharf wegen der „pulseras antimaltrato“ an. Sie sagte, „Ich bin Sozialist, weil ich Machist bin“, und bezog sich auf zahlreiche Fehler bei diesen Anti-Gewalt-Armbändern sowie schlechte Umfragewerte für Negueruela, der bei den nächsten Wahlen als Bürgermeister in Palma kandidieren möchte.
Die Präsidentin des balearischen Parlaments konterte Negueruelas Vorwürfe, die Regierung sei für die wachsende Unzufriedenheit und den Verlust an Lebensqualität verantwortlich. Sie verteidigte hingegen, dass das Wachstum in den touristischen Bereichen gebremst und der Touristenstrom erfolgreich von der Hochsaison auf die Zwischensaison verlagert worden sei.
Politische Debatte auf den Balearen
Während der Debatte erhob Negueruela den Vorwurf, dass die Bürger über die Tourismusentwicklung und illegale Unterkünfte beunruhigt seien. Laut einer Umfrage zeigte Negueruela auf, dass Bürger wie er befürchten, ihre Lebensqualität könnte weiter sinken und dass die Zahl der illegalen Unterkunftsplätze steige. Prohens entgegnete, dass der ITS-Anstieg nicht zustande gekommen sei, weil die Sozialisten dagegen waren, und kritisierte, was sie als die Heuchelei der Sozialisten auf allen Ebenen bezeichnete, von Tourismus bis Feminismus.