Mehrere Einheiten der örtlichen Polizei und der sozialen Dienste haben am Freitag in Marratxí eine Zwangsräumung durchgeführt. Grund dafür war das Risiko eines Gebäudeeinsturzes in der Straße San Alonso im Viertel Pont d’Inca. Eine betroffene Bewohnerin, María García Cabrera, wurde aus ihrer Wohnung vertrieben. Sie hatte dort über 30 Jahre gelebt. Nach dem Tod ihres Mannes hörte ihre Familie auf, die symbolische Miete zu zahlen.
Marratxí: Gefahr von Einsturz zwingt zu Evakuierungen
Das Gebäude gehört der Gemeinde und beherbergt auch ein Archiv, in dessen Boden kürzlich ein großes Loch entdeckt wurde. Dies führte zu Bedenken über die strukturelle Integrität. Die Stadtverwaltung evakuierte zunächst das Personal des Archivs. Erste Berichte zeigten eine reale Einsturzgefahr, sodass auch die darüber liegenden Wohnungen geräumt werden mussten.
Im August wurden die Bewohner offiziell über die Notwendigkeit informiert, das Gebäude zu verlassen. Sozialdienste boten temporäre Unterkünfte an. Trotzdem weigerten sich García und ihre Familie, die Angebote anzunehmen, da sie es unzumutbar fanden, dass die 80-Jährige eine Wohnung teilen solle. Die Stadtverwaltung sah sich aufgrund der akuten Gefahr gezwungen, das Gericht zu informieren, welches letztlich die Räumung anordnete.
Elvira García, die zuständige Stadträtin, war während der Räumung anwesend und erklärte den betroffenen Familien, dass die Unterbringung temporär sei und an einer passenden Lösung gearbeitet werde.