Die Diskussion über den Massentourismus auf den Balearen-Inseln, insbesondere Mallorca, erhält neuen Zündstoff. Eine umfangreiche Umfrage der balearischen Agentur für Tourismusstrategie (AETIB) hat im September die Meinungen der Inselbewohner abgefragt. Etwa 75 Prozent der Balearen-Bürger sind der Meinung, dass die Inseln überfüllt sind – ein Urteil, das auch viele Urlauber teilen.
Die Majorca Zeitung (MZ) führte eine eigene Umfrage durch und erhielt von 1.245 Teilnehmern, darunter deutschsprachige Residenten und Urlauber, interessante Rückmeldungen. Mehr als 80 Prozent empfanden Mallorca als zu voll, und fast ebenso viele äußerten, dass es zu viele Touristen gibt.
Mallorca und die Debatte um Tourismus und Wohnungsnot
Ein zentrales Thema bleibt die Begrenzung der Urlauberzahlen. Fast 59 Prozent befürworteten eine Einschränkung. Zudem gaben 63,8 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass die Ferienvermietung zur Wohnungsnot beitrage. Im Vergleich dazu lehnte in einer AETIB-Umfrage eine Mehrheit der Balearen-Bürger die touristische Nutzung privater Wohnungen ab.
Trotz anhaltender Probleme fühlen sich die meisten Befragten auf Mallorca wohl. Rund 63 Prozent gaben an, sich weiterhin willkommen zu fühlen, und fast 56 Prozent sind weiterhin an einem Mallorca-Urlaub interessiert, ungeachtet der Proteste gegen den Massentourismus.
Preisdebatte und Sicherheit auf Mallorca
Das Thema Kosten wurde ebenfalls beleuchtet. Nur 47 Prozent der MZ-Befragten empfanden Mallorca als zu teuer. Im Gegensatz dazu fühlte sich die Mehrheit auf der Insel sicher, da 73,8 Prozent der Meinung waren, dass sie sich in ihrer Umgebung wohlfühlen.
Ein tiefergehender Blick auf die Umfrage zeigt, dass trotz negativer Schlagzeilen viele weiterhin an den Charme der Insel glauben. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass Menschen bereit sind, Herausforderungen anzunehmen, um den einzigartigen Charakter Mallorcas zu genießen.