Im Jahr 2026 jährt sich der hundertste Todestag des katalanischen Architekten Antoni Gaudí, der 1852 in Reus geboren wurde. Zu diesem Anlass plant die Kathedrale von Palma auf Mallorca, ein umfassendes Gedenken an Gaudís Werk und Einfluss auf die Architektur des sakralen Gebäudes zu veranstalten.
Zwischen 1904 und 1915 führte Gaudí auf Initiative des fortschrittlichen Bischofs Pere Joan Campins eine bedeutende Reform in der Kathedrale „La Seu“ durch. Ziel war es, die Teilnahme der Gläubigen am Gottesdienst zu verbessern und den heiligen Raum neu zu interpretieren. Durch den Abbau zahlreicher Barockelemente und das Einfügen von elektrischen Kerzen und einzigartigen Glasfenstern, veränderte Gaudí das innere Erscheinungsbild der Kathedrale grundlegend. Dabei schuf er unter anderem ein beeindruckendes Baldachin, das heute eines der markantesten Merkmale des Hauptschiffs ist.
Gaudís Einfluss in Palma de Mallorca
Gaudí hatte vor seiner Arbeit in Palma bereits Bekanntheit erlangt und setzte in der Kathedrale viele innovative Ideen um, die später auch in der „Sagrada Familia“ in Barcelona Anwendung fanden. Der Umbau in Palma blieb jedoch unvollendet, da Gaudí die Insel plötzlich verließ. Spekulationen über seinen abrupten Abgang reichen von Konflikten mit Bischof Campins bis hin zu einem dringenden anderen Auftrag.
Die bevorstehenden Feierlichkeiten im „Año Gaudí 2026“ sollen sein Werk in Palma würdigen. Sebastián Escalas, der Koordinator des Gedenkjahrs, betonte die symbolische Bedeutung von Licht und Ornamentik in Gaudís Schaffen, die ein neues Kapitel in der Gestaltung heiliger Räume eröffnete.
Obwohl der Tod von Bischof Campins im Jahr 1915 das Ende der Umbauarbeiten bedeutete, prägen Gaudís Spuren bis heute das Erscheinungsbild der Kathedrale. Sein Werk in Palma wird als bedeutender Beitrag in der Entwicklung moderner sakraler Architektur betrachtet.
 
									 
					





















